Eigentlich sind wir Radelnde ja eher praktische, oft sogar wasserabweisende Faltbände mit Karten gewohnt, die sich bequem vorne auf der Lenkertasche mitführen lassen. Das geht mit diesem fetten und großen Bildband nicht. Aber um sich zu Hause auf dem Sofa gemütlich einzustimmen und eine schöne Tour auszuwählen, ist er perfekt. Von einem anderen Anbieter kann man sich danach die Route aufs Handy laden und losstrampeln. Diese Mischung macht's!
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Zum Beispiel "Der Pott per Rad". Das Autorinnen-Duo Isa Ducke und Natascha Thoma schreibt: "Das Ruhrgebiet war für uns ein unbeschriebenes Blatt, die meisten Ortsnamen kannten wir nur als Bahnhof oder aus den Staumeldungen ..." Statt Kumpels und Kohle entdecken die beiden historische Industrie-Architektur, aber eben auch erstaunlich viel Grün, oft mitten in den Städten.
Der Band beschreibt die großen klassischen Radtouren (Donau-Radweg, Berliner Mauer-Radweg) und gibt überraschende Tipps: nordfriesisches Insel-Hopping mit Rad und Schiff. Alle Touren stammen von unterschiedlichen Autoren und Autorinnen, alle sind persönlich erzählt, so wie es der anglo-amerikanische Stil des Lonley-Planet-Verlags schon lange vormacht. Ein echter Lesespaß quer durch den Band.
Was fehlt, ist eine große Übersichtskarte, aber dafür ist jede einzelne Tour mit hübsch illustrierten Tourenkarten und wirklich schönen Bildern versehen, dazu Angaben über Länge, zu überwindende Höhenmeter, Übernachtungsmöglichkeiten, weitere Tipps und immer ein erklärendes Stichwort. Bei der Ruhrtour geht es um die verschiedenen Arten von Ruhrpott-Pommes. Dort gibt es nämlich auch "Curry-Pommes-Mayo" kurz: "CPM". Na dann, guten Appetit und fröhliches Strampeln.
Eine erste Version dieses Beitrags erschien am 02.08.2022.
