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Es sind mutige Menschen, die sich alle paar Wochen im Berliner Büro des Vereins „Reporter ohne Grenzen“ treffen. So mutig, dass sie in ihren Heimatländern nicht mehr sicher waren, wie der 28-jährige Journalist Itai Mushekwe aus Simbabwe, der Skandale unter Diktator Robert Mugabe aufdeckte. Oder die iranische Reporterin Negin Behkam, 27, die Auskunft über verhaftete regimekritische Kollegen einforderte. „Reporter ohne Grenzen“ unterstützt sie und andere Journalisten, die nach Deutschland flohen und ermöglicht den Austausch in einem Arbeitskreis. Denn wie alle Flüchtlinge fangen sie hier wieder bei null an. „In den ersten Monaten geht es meist um Hilfe beim Asylverfahren“, sagt Koordinator Jens-Uwe Thomas. „Später um den Berufseinstieg.“
Es sei extrem schwer für die Exilanten, bei den hiesigen Medien einzusteigen, da es dafür perfektes Deutsch brauche. Der Verein finanziert Sprachkurse und versucht, Praktika oder Kontakte zu Redaktionen zu vermitteln. Auch in unser aller Interesse, sagt Thomas: „Das Wissen der Leute ist eine große Chance für Deutschland. Sie könnten uns die Krisengebiete der Welt erklären, denn sie kommen genau daher.“