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Auf dem amerikanischen Kontinent ist es ähnlich wie in Europa: Menschen aus dem Süden versuchen, in den reicheren Norden zu gelangen. Der schottet sich zunehmend ab. Zwischen den USA und Mexiko verläuft ein über 3000 Kilometer langer Grenzzaun, den Zehntausende Menschen jährlich überwinden wollen. Darunter viele Minderjährige aus zentralamerikanischen Ländern wie Honduras, El Salvador und Guatemala. „Den jungen Leuten fehlt die Perspektive“, sagt Wolfgang Döbrich, ehemaliger Lateinamerika-Beauftragter der bayerischen Landeskirche. In den Partnergemeinden Zentralamerikas traf er auf viele Jugendliche und hörte immer wieder das Gleiche: „Ich würde gerne weiter zur Schule gehen. Studieren. Einen Beruf lernen. Aber das ist einfach nicht drin.“
Der Grundschulbesuch ist in der Regel kostenfrei, aber die meisten weiterführenden Bildungseinrichtungen sind privat und kosten Geld. Wer das nicht aufbringen kann, bleibt bei schlecht bezahlten Gelegenheitsjobs hängen und rutscht im schlimmsten Fall ab in Drogengeschäfte oder auch Prostitution, berichtet Döbrich. Auswandern sei da oft der letzte Ausweg. Er gründete 2004 eine Stiftung, um jungen Leuten mit Hilfe von Stipendien zu ermöglichen, weiter zur Schule zu gehen und einen Beruf zu erlernen.