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Wenn Kinder ihr Zuhause verlassen, dann gibt es dafür immer Gründe. In Kolumbien, wo Zehntausende Minderjährige auf der Straße leben, heißen diese: Armut, Vernachlässigung, Gewalt. Damit es nicht so weit kommt, will die Hilfsorganisation SOS-Kinderdorf gefährdete Familien stärken und unterstützen. Zentral ist die Kinderbetreuung, damit die oft alleinstehenden Mütter Geld verdienen können und die Kinder dennoch beschützt aufwachsen. Ebenso wichtig: dass die Frauen einen Beruf erlernen, um langfristig für sich und die Familie sorgen zu können - und auch, um Anerkennung zu erfahren.
Neben sieben Kinderdörfern betreibt SOS in Kolumbien deshalb 16 Sozialzentren. Eines davon ist „Nueva Vida“ in Bogotá: Hier betreuen Mitarbeiterinnen tagsüber 160 Babys und Kleinkinder, Schulkinder machen Hausaufgaben und spielen. Frauen können berufsbildende Kurse in Nähen, Besenbinden, Frisieren oder Kosmetik belegen. Daneben werden Mütter unterstützt, mit ihren Nachbarinnen eigene kleine Kindergärten zu gründen. SOS bildet dann diejenigen pädagogisch aus, die auf die Jungen und Mädchen aufpassen, finanziert notwendige Reparaturen und steuert Spielzeug und Nahrungsmittel bei.