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Stellen Sie sich vor: Sie verlassen für drei Monate Ihre Familie, gehen in ein anderes Land und ziehen dort bei einem alten gebrechlichen Mann ein – oder bei einer Frau, die in der fremden Sprache so undeutlich spricht, dass Sie sie kaum verstehen.
In so einer Situation sind die rund 100 000 Osteuropäerinnen, die sich um unsere Mütter und Väter kümmern, damit diese nicht ins Heim müssen. Sie haben es nicht leicht, insbesondere, da die meisten dieser Helferinnen sich in einer rechtlichen Grauzone bewegen.
Der Diözesan-Caritasverband Paderborn arbeitet seit 2009 mit Caritas Polen in einem Tandem-Modell zusammen. In Deutschland erhalten die Angehörigen Hilfe bei der Vermittlung und ordnungsgemäßen Anmeldung der – somit legalen – Hilfskraft. In Polen beraten Caritas-Mitarbeiter zukünftige Betreuerinnen, auch bei Fragen wie: Habe ich Alternativen zur Migration? Welche Hilfen gibt es für meine Familie, wenn ich weg bin? Zweimonatige Qualifizierungs- und Sprachkurse bereiten auf den Einsatz vor.
In Deutschland kommen Ansprechpartner regelmäßig zu Besuch, vermitteln bei Problemen, vernetzen mit anderen Betreuerinnen und unterstützen in Notfällen. Ihr Ziel: Beiden Seiten soll es gut gehen.