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Sie wissen, dass sie sich strafbar machen. Manche Einheimische und Touristen halten trotzdem an, wenn sie die erschöpften Fußgänger am Straßenrand sehen und nehmen sie im Auto mit.
Dem derzeitigen Flüchtlingsdrama auf der griechischen Insel Lesbos kann sich kaum jemand entziehen. Etwa dreihundert Menschen aus Krisenländern wie Syrien, dem Irak und Afghanistan setzen täglich in überfüllten Schlauch- oder Holzbooten von der nahen türkischen Küste aus über. Sie gehen in Lesbos meist im Nordosten an Land und müssen dann in das 70 Kilometer entfernte Aufnahmelager Moria laufen, um sich registrieren zu lassen. Bis dahin gelten die Neuankömmlinge als illegal, das heißt auch: Wer sie im Auto mitnimmt, kann als Menschenschmuggler verhaftet werden. So laufen Familien mit kleinen Kindern manchmal drei Tage durch Hitze und Staub.
In Moria kann es wiederum Wochen bis zur Registrierung dauern. Die Behörden sind völlig überfordert, das Lager ist längst überfüllt. Tausende übernachten im Freien, ohne Nahrungsmittel, ohne Toiletten und medizinische Versorgung. Der UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, ist vor Ort und bittet um Spenden: für Zelte, Schlafsäcke und Trinkwasser, aber auch, um Transportbusse einzurichten und die Registrierung zu beschleunigen.