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Georgien ist das Land der Weihnachtsbäume. Im Südkaukasus stehen riesige Wälder voller Nordmanntannen. Romantisch – und ein Geschäft. Die Samen verkaufen sich gut an Baumschulen in Deutschland und Dänemark, wo die Nordmanntanne mit einem Anteil von über 80 Prozent den beliebtesten Christbaum stellt. Aber es ist kein sauberes Geschäft. Denn die schlecht bezahlten Pflücker der Tannenzapfen riskieren dabei ihr Leben. Sie klettern bis zu 30 Meter hoch in die Bäume, immer wieder kommt es zu tödlichen Stürzen.
Die dänische Baumzüchterin und Samenhändlerin Marianne Bols macht diese Art von Geschäften nicht mit. Sie schließt für „ihre“ Pflücker im Dorf Tlugi nahe der russischen Grenze Versicherungen ab, stattet sie mit Sicherheitsausrüstungen aus und zahlt nach eigenen Angaben das Sechsfache des üblichen Lohnes. Ihre Bäume tragen das Etikett „Fair Trees“ und sind seit 2012 auch in Deutschland erhältlich.
Von jedem „Fair Trees“-Baum gehen 67,5 Cent in einen Fonds, aus dem Projekte finanziert werden, die Tlugi und seine Einwohner stärken. So wurde kürzlich die Grundschule renoviert, und drei junge Frauen erhielten Universitätsstipendien.