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Das Baby schreit, stundenlang. Der Dreijährige bockt mitten auf der Straße. Das pubertierende Mädchen beschimpft die Mutter im Treppenhaus. Alltagsszenen mit Kindern. Nicht alle Eltern sind ihnen gewachsen. Viele fühlen sich überfordert und reagieren mit körperlicher Gewalt oder wenden sich ab. Schläge, Vernachlässigung, aber auch sexuelle Übergriffe gehören in vielen deutschen Familien zum Alltag. Zum Beispiel Düsseldorf: Über 4000 traumatisierte Kinder haben die Mitarbeiter der "Ärztlichen Kinderschutzambulanz am Evangelischen Krankenhaus" in Düsseldorf in den Jahren seit ihrer Gründung 1988 behandelt. Die Kinderschutzambulanz ist eine offene Einrichtung, in der Eltern wie Kinder unbürokratisch und schnell Unterstützung durch ein eingespieltes Team erfahren. So arbeiten hier Ärzte, Psychologen und Sozialpädagogen Hand in Hand. Die Behandlung ist für die Familien kostenlos, alle Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht. Die Ambulanz wird teilweise durch staatliche Subventionen finanziert, hauptsächlich aber durch Spenden. Das Düsseldorfer Modell gilt als vorbildlich für andere Einrichtungen.