Christine Bergmann wurde im März 2010 zur Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung berufen. Am 31. Oktober beendet Bergmann ihre Arbeit. Sie hat dem Runden Tisch, der von drei Bundesministerinnen geleitet wird, im Mai umfangreiche Empfehlungen vorgelegt.

Bergmann hat sich vom Beginn ihrer politischen Laufbahn an für die Opfer von Gewalt und sexuellen Übergriffen sowie für Kinderrechte eingesetzt. Sie gehörte nach dem Mauerfall zu den Mitinitiatorinnen des ersten Frauenhauses in Ost-Berlin. Als Berliner Arbeits- und Frauensenatorin richtete sie einen Runden Tisch ein gegen häusliche Gewalt und initiierte Programme für gewalttätige Männer. Als Bundesfamilienministerin erarbeitete Bergmann gemeinsam mit der damaligen Justizministerin Hertha Däubler-Gmelin (SPD) das Gewaltschutzgesetz, das geschlagenen Frauen mehr Rechte gibt.

Bergmann wurde 1939 in Dresden geboren. Sie studierte Pharmazie in Leipzig und arbeitete als Apothekerin in Berlin, bis sie 1977 Abteilungsleiterin für Arzneimittelinformation am Institut für Arzneimittelwesen der DDR wurde. Der SED trat sie nie bei. Direkt nach dem Mauerfall wurde Bergmann SPD-Mitglied und 1991 Berliner Arbeits- und Frauensenatorin. 1998 wurde sie Bundesfamilienministerin.

Bergmann ist seit ihrer Jugend in der evangelischen Kirche aktiv. Im Anschluss an ihre politische Karriere war sie von 2003 bis 2008 Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.