Jürgen Moltmann, geboren 1926 in Hamburg, gestorben 2024 in Tübingen, lehrte von 1967 bis 1994 Systematische Theologie an der Universität Tübingen. Seine "Theologie der Hoffnung" (1964) zählt zu den folgenreichsten theologischen Büchern aus Deutschland. Krieg und Gefangenschaft haben den späteren Theologen geprägt. Als Flakhelfer im Zweiten Weltkrieg erlebt er den Tod eines Schulfreundes aus unmittelbarer Nähe. "In dieser Nacht habe ich zum ersten Mal in meinem Leben nach Gott geschrien und mein Leben in Gottes Hände gelegt", schreibt er in seiner Autobiografie. Große Bekanntheit erlangte Moltmann, der aus einer atheistischen Lehrerfamilie stammt, in den 1960er Jahren durch seine "Theologie der Hoffnung". Christlicher Glaube, so seine Überzeugung, hat stets gesellschaftliche Relevanz. Beruflich war Moltmann zunächst an der kirchlichen Hochschule in Wuppertal tätig, ehe er 1963 nach Bonn berufen wurde. Von 1967 bis zu seiner Emeritierung 1994 lehrte er in Tübingen, wo er bis zu seinem Tod lebte. Zahlreiche Vortragsreisen hat Moltmann, der mit der feministischen Theologin Elisabeth Moltmann-Wendel verheiratet war und vier Kinder hat, in alle Welt unternommen.