Katharina Y. aus Hamburg fragt:
Für uns als Familie mit drei Kindern zwischen acht und 15 Jahren ist jeder Heilige Abend gleich. Krippenspiel, Würstchen und Kartoffelsalat (schnell, schnell!), Bescherung. Die Kinder bestehen drauf. Ich würde es so gern mal anders machen. Ruhiger, besinnlicher, nicht so auf den Geschenkerausch ausgelegt. Haben Sie eine Idee?
Stefanie Schardien antwortet:
Blicken wir der Herausforderung ins Auge: Bei wohl wenig anderen Tagen im Jahr ist die familiäre Verhandlungsbereitschaft so gering. Für Ihre Kinder hängt das Gelingen des Heiligabends an der steten Wiederkehr des Vertrauten. Und das in Ihrer Familie Vertraute hat sich für Ihren Geschmack leider zu weit von der eigentlichen Idee hinter dem Fest entfernt.
Welche Optionen könnten allen gefallen? Sie könnten einmal wirklich komplett anders feiern, um gemeinsam zu erfahren: Weihnachten findet statt, so oder so. In tragischer Weise war das eine Lehre aus der Coronazeit. Eine solche radikale Variante wäre etwa, über die Weihnachtstage zu verreisen. Ist aber leider kostspielig. Oder Sie könnten die für Kinder wenig attraktive Aussicht auf eine "besinnliche, ruhige" Phase vor der Bescherung am Heiligabend reizvoller machen, indem sie daran mitwirken können.
Jede und jeder bringt eine Mini-Vorführung mit: ein Gedicht, ein Lied, eine Geschichte, ein Spiel. Und falls all das nicht funktioniert: Als Gemeindepfarrerin habe ich – aus familiären Gründen – immer den späten Christnacht-Gottesdienst übernommen, der in vielen Gemeinden nach dem Trubel des Abends besonders schön besinnlich gestaltet ist. Die Zahl der Mütter in den Kirchenbänken war überproportional hoch.