In welchen Momenten fühlen Sie sich lebendig?
Eigentlich immer. In der Stadt mit den vielen Menschen, Autos und Geräuschen fühle ich mich lebendig, aber noch mehr in Momenten, in denen ich auf dem Land Ruhe habe, in denen es still ist und ich nach innen gehe.
Haben Sie eine Vorstellung von Gott?
Ich begegne etwas Göttlichem am ehesten in der Natur, wenn ich im Wald bin, auf einer Wiese, im Park. Mit Natur meine ich auch uns Menschen als Wesen aus Fleisch und Blut, mit all unseren Gefühlen. Die Geburten meiner vier Kinder – sie sind zwischen neun und 21 Jahren –, so pathetisch das klingt, waren die bewegendsten Tage in meinem Leben, die haben für mich etwas Göttliches.
4 Wochen gratis testen, danach mit 10 € guten Journalismus und gute Projekte unterstützen.
Vierwöchentlich kündbar.
Kopf und Herz werden gern…
Kopf und Herz werden gern und oft gegeneinander ausgespielt, und meist gewinnt das Herz. Eigentlich müsste man hier noch Bauch und Unterleib mit dazu nehmen, dann wird das ganze noch interessanter. Manche meinen, der Unterleib sei der eigentliche Herr im Hause, er diktiere, was geschehe, da könne der Kopf machen, was er will, es nutzt nichts. Am Ende aber wird sich bei dieser ganzen Untersuchung zeigen, dass der Kopf die entscheidende Instanz ist. Der Kopf, also das Denken, das „Wort“, der „Logos“, macht die Wirklichkeit, der kleine Kopf die kleine und schlechte Wirklichkeit, das Gegeneinander, das ewige Gezänk, der große Kopf die große und gute Wirklichkeit, die Einigkeit, das Miteinander. Überlegt man, was in allem drin ist, und was ohne dieses nicht sein kann, so ist es eben das Denken. Im Denken erfährt der Mensch seine Freiheit, im Denken kommen die Dinge aus der Finsternis zum Licht, im Denken findet der Mensch das Ganze und den ewigen Frieden, in dem alles aufgehoben ist.
Friedhelm Buchenhorst
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können