chrismon: Ab welchem Alter fangen Menschen zu spenden an?
Kai Dörfner: Jüngere spenden auch schon mal, aber meist geringere Summen. Das verlässlichere Geben fängt später an, ab etwa Mitte 40. Das hat finanzielle wie auch biografische Gründe. Die eigenen Wünsche sind nicht mehr so groß, es bleibt was auf dem Konto übrig, und parallel merkt man: Ich hab schon manchmal auch Glück gehabt. Oder mir wurde mal geholfen, jetzt will ich anderen helfen. Oder ich war im Ausland und habe erkannt, wie gut es mir eigentlich geht. Ich möchte was bewegen, kann aber nicht alles selbst im Ehrenamt machen. Man denkt über die eigene Rolle in der Gesellschaft nach. Es ist eine Gemengelage an Gründen, warum gegeben wird.
Dann spendet man mal hier, mal da und verliert bald den Überblick.
Neulich schrieb mir eine Dame, dass sie an 30 Organisationen spendet und jetzt mal alles aussetzt. Das ist sicher ein Extremfall, aber die meisten, die spenden, sind mit einem guten Dutzend dabei. Da spricht mich ein Aufruf besonders an, dann bittet mich ein Verwandter, zum Geburtstag nichts zu schenken, sondern an eine bestimmte Organisation zu spenden, schon bekomme ich auch von denen regelmäßig Post, denn die Organisationen wollen mich ja binden, damit ich nicht nur einmal spende.
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