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Spuk unterm Riesenrad (Deutschland 2023)
Im Leben der 13-jährigen Tammi (Elisabeth Bellé) gibt es nichts Wichtigeres als ihr Smartphone und Likes – zumindest solange, bis ihr Großvater, dem ein Rummelplatz gehört, unerwartet das Zeitliche segnet und drei hölzerne Figuren aus der Geisterbahn durch ein wildgewordenes Stromkabel zum Leben erweckt werden. Denn die drei halten Tammi für ihre "Mutter" und treiben so manchen Schabernack, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Während die Neuverfilmung des gleichnamigen DDR-Kinderfilmklassikers der erste Kinderfilm von Regisseur Thomas Stuber ist, sind die beiden Autor*innen Anja Kömmerling und Thomas Brinx bereits erfahren auf diesem Gebiet. Daher funktioniert die Fantasy-Komödie mit Slapstick- und Gesangseinlagen und regt gleichzeitig zum Nachdenken über Verantwortung an.
Ausführliche Kritik bei epd Film.
Regie: Thomas Stuber. Buch: Die Köbris. Mit: Peter Kurth, Anna Schudt, Moritz Führmann, David Bennent, Lina Wendel, Katja Preuß, Sophie Lutz, Elisabeth Bellé, Lale Andrä, Noèl Gabriel Kipp. Länge: 94 Minuten FSK: ab 6 Jahre
Lisa Frankenstein (USA 2024)
Seit dem gewaltsamen Tod ihrer Mutter verbringt die Außenseiterin Lisa (Kathryn Newton) ihre Tage auf einem einsamen Friedhof und verliebt sich dort in die Skulptur eines verstorbenen Jünglings (Cole Sprouse). Als der eines Nachts durch einen Blitzeinschlag wieder zum Leben erweckt wird und dabei wichtige Körperteile vermissen lässt, macht sich Lisa kurzerhand daran, das Fehlende zu beschaffen und nach bekannter Frankenstein-Manier dem jungen Mann anzugliedern. Das Langfilmdebüt von Regisseurin Zelda Williams (Tochter von Robin) besticht durch bunte Kostüme und erinnert bisweilen an Tim Burtons Edward Scissorhands, ohne allerdings dessen Klasse zu erreichen. Die durchaus wichtigen thematisierten Probleme von Heranwachsenden gehen in der Gruselkomödie bedauerlicherweise zwischen hysterisch überdrehten Abstrusitäten unter.
Ausführliche Kritik bei epd Film.
Regie: Zelda Williams. Buch: Diablo Cody. Mit: Kathryn Newton, Cole Sprouse, Liza Sobrano, Jenna Davis, Trina LaFargue, Paola Andino, Joey Harris, Henry Eikenberry. Länge: 101 Minuten FSK: ab 16 Jahre
And the King said, what a fantastic machine! (Schweden/Dänemark 2023)
Der schwedische Produzent Axel Danielson und der Franzose Maximilien van Aertryck versuchen in ihrem Dokumentarfilmdebüt den großen Sprung zwischen der ersten Fotografie 1826 und der heutigen Flut an veröffentlichtem Bildmaterial fassbar zu machen. Dabei kümmern sie sich weniger um ästhetische Aspekte der Bildproduktion, sondern richten ihren Fokus mehr auf die seit dem Aufkommen des Fernsehens ausdifferenzierte Werbeindustrie. Der gut recherchierte Dokumentarfilm gleicht einem Kaleidoskop der Motive, durch das die beiden Regisseure zeigen, wie die Wahrnehmung der Wirklichkeit durch unzählige Youtube-Videos, TV-Aufnahmen, Archiv-Filme und Amateur-Videos beeinflusst wird. Dieser, durch einen Off-Kommentar miteinander verknüpfte, Bilderreigen entwickelt sich zu einer scharfsinnigen Beobachtung der digitalen Gegenwart.
Ausführliche Kritik bei epd Film.
Regie und Buch: Alex Danielson, Maximilien Van Aertryck. Länge: 85 Minuten FSK: ab 12 Jahre
Good Boy (Norwegen 2022)
Über Tinder lernt Sigrid (Katrine Lovise Øpstad Fredriksen) den attraktiven, zurückhaltenden Christian (Gard Løkke) kennen und es funkt sofort. Doch als Sigrid zu Christian nachhause kommt, muss sie feststellen, dass sein "Hund" ein erwachsener Mann im Hundekostüm ist, der im Haushalt wie ein echter Vierbeiner lebt. Nach anfänglichem Schock wirft Sigrid ihre Bedenken zunächst fort. Doch mit der Zeit werden die Ereignisse immer beängstigender. Der Horrorfilm entwirft seine Szenerie kostengünstig, schlicht, aber höchst effektiv.
Ausführliche Kritik bei epd Film.
Regie und Buch: Viljar Bøe. Mit: Gard Løkke, Katrine Lovise Øpstad Fredriksen, Amalie Willoch Njaastad, Nicolai Narvesen Lied. Länge: 76 Minuten FSK: ab 16 Jahre