Filmtipps der Woche
Schock, Colonos
Filmszene aus "Schock" mit Denis Moschitto, der von einer Person mit einem Revolver bedroht wird
Schock! Denis Moschitto wird mit einem Revolver bedroht
Bon Voyage Films GmbH, 2022
14.02.2024

Schock (Deutschland 2023)

Bruno (Denis Moschitto) ist ein praktizierender Arzt, doch anders als die meisten Kollegen behandelt er seine Patienten nicht in einem Krankenhaus oder einer mondänen Praxis. Denn Bruno hat seine Approbation wegen Drogenkonsums verloren und kümmert sich nun gegen Cash um kriminelle Kunden. Schon lange nicht mehr auf dem rechten Weg wandelnd, nimmt seine Abwärtsspirale Fahrt auf, als er zustimmt, einen leukämiekranken Mafioso zu behandeln. Der deutsche Genrefilm der beiden Regisseure Denis Moschitto und Daniel Rakete Siegel kommt trotz einiger drastischer Szenen als ruhiger und erstaunlich stilbewusst inszenierter Thriller daher. Dabei lebt er von seiner düsteren Atmosphäre und einer bewusst reduzierten Erzählung. Konsequent umgesetzt, ohne das Gangster-Sein zu glorifizieren.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Filmwelt Verleih

Regie und Buch: Denis Moschitto, Daniel Rakete Siegel. Mit: Denis Moschitto, Fahri Yardim, Aenne Schwarz, Anke Engelke, Patrick Phul, Esra Phul, Daniel Wiemer. Länge: 104 Minuten FSK: ab 16 Jahre

Colonos (Chile/Argentinien/Großbritannien/Taiwan/Deutschland/Schweden/Frankreich/Dänemark 2023)

Ein ungleiches Trio, bestehend aus dem großmäuligen Cowboy Bill (Benjamín Westfall), dem Mestizen Segundo (Camilo Arancibia) und dem schottischen Leutnant Alexander MacLennan (Mark Stanley), zieht 1901 durch Feuerland in Südamerika, um im Auftrag eines Großgrundbesitzers einen sicheren Weg für dessen Schafherden zum Atlantik zu finden. Unterwegs kommt es zu mal mehr, mal weniger sportlichen Wettstreiten mit Fremden und der kaltblütigen Erschießung von indigenen Nomaden. Der Historien-Western ist das Langfilmdebüt des chilenischen Drehbuchautors Felipe Gálvez, in dem er die gewaltsame Landnahme und den damit einhergehenden Massenmord an indigenen Völkern in seinem Heimatland thematisiert. Die Brisanz des in Chile von offizieller Seite hartnäckig gemiedenen Motivs verstärkt Gálvez, indem er die exemplarisch entworfene Handlung mit historisch verbürgten Personen ergänzt.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© MUBI

Regie: Felipe Gálvez. Buch: Felipe Gálvez, Antonia Girardi. Mit: Camilo Arancibia, Mark Stanley, Benjamin Westfall, Sam Spruell, Alfredo Castro. Länge: 97 Minuten FSK: ab 16 Jahre

Linoleum – Das All und all das (USA 2022)

Edwin (Jim Gaffigan) hat es nicht leicht: Erst versauert seine urige Wissenschaftssendung für Kinder im Mitternachtsprogramm und dann soll er auch noch als Moderator vom eigenen jüngeren Doppelgänger (ebenfalls Jim Gaffigan) ersetzt werden. Das ist zu viel für den 50-jährigen, der daraufhin in eine Midlife-Crisis rutscht. Um dieser wieder zu entkommen, macht er sich daran, aus den Resten einer abgestürzten Raumkapsel eine Rakete zu bauen, um sich seinen Kindheitstraum der Raumfahrt zu erfüllen. Der US-Regisseur Colin West verwebt in seinem Independent-Film Mystery-Elemente, ein zartes Coming of Age samt erster Liebe und eine Familiengeschichte zu einer eigensinnigen Geschichte über verschiedene Lebensstadien und das Verhältnis von Traum und Wirklichkeit, Emotionen und Wissenschaft.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Camino Filmverleih

Regie und Buch: Colin West. Mit: Jim Gaffigan, Rhea Seehorn, Katelyn Nacon, Willoughby Pyle, William J. Tully. Länge: 101 Minuten FSK: ab 12 Jahre

Die Unsichtbaren (Deutschland 2023)

Als der berüchtigte "Säurefass-Mörder" in den 80ern und 90ern sein Unwesen in Deutschland trieb, machte es sich die Ermittlerin Marianne Atzeroth-Freier zur Aufgabe, den charismatischen Serienkiller zu stellen und seiner gerechten Strafe zuzuführen. Doch nicht nur das perfide Vorgehen des Täters erschwerten ihre Ermittlungen, sondern auch die Kumpanei und Männerseilschaften innerhalb der damaligen Behörden. Filmemacher Matthias Freier rückt in der faszinierenden Dokumentation seine Stiefmutter in den Fokus, die eine der ersten Frauen in der Hamburger Mordkommission war. Ganz ohne auf die Schockeffekte der Gräueltaten zu setzen, dokumentiert er eindrücklich und visuell geschickt die Arbeit der gewissenhaften Kommissarin und erschafft damit die packende Chronik eines außergewöhnlichen Kriminalfalls.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Weltkino

Regie und Buch: Matthias Freier. Mit: Cornelia Uetrecht, Elke Lorenz, Constanze Andree, Claudia Harrbrücker. Länge: 98 Minuten FSK: ab 16 Jahre

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