Wald der Zukunft
So werden Wälder widerstandsfähig
Wilhelm Bode kämpft seit Jahrzehnten für widerstandsfähige Mischwälder, auch wenn viele Forstwissenschaftler lange anderer Meinung waren. Hat er nun mit der Idee vom Dauerwald Erfolg?
Wilhelm Bode (links) und ­Waldbesitzer ­Holger Weinauge
Wilhelm Bode (links) und ­Waldbesitzer ­Holger Weinauge
Jonas Walter
Aktualisiert am 08.10.2024
10Min

Manche Bäume wurzeln tief. Eichen zum Beispiel. Oder Eschen. Und es gibt Menschen, die nichts umhaut, so, als hätten auch sie tiefe Wurzeln. Menschen wie der große Mann mit der Schiebermütze und der klaren Stimme, die nie Zweifel erkennen lässt. "Manchen kommen hier die Tränen, so schön ist dieser Wald", sagt er. Vielleicht ist er selbst er­griffen vom dichten Grün, vom Ruf des Kuckucks und den anderen Vogelstimmen. Der Wald packt ihn, sein ganzes Leben schon und immer noch, auch mit 75 Jahren.

Wilhelm Bode, Jahrgang 1947, Forstwissen­schaftler, Naturschützer und Autor, ist zu einem Spaziergang nach Kalebsberg gekommen, einem Wald bei Teterow in Meck­lenburg. Und zu Dreharbeiten für seinen Youtube-­Kanal. Ein Paar begleitet ihn, Sophie und Paul, "meine Mitkämpfer" nennt er sie, was schon zeigt: Was Bode sich wünscht, ist nicht kampflos zu haben – ein gesunder Wald.

Wir brauchen den Wald: zur Erholung, als Lebensraum für Tiere, als Holzlieferant und weil Wälder Kohlendioxid binden. Aber mehrere trockene Jahre in Folge, Luft­verschmutzung, Stürme und Schädlinge haben ihm zugesetzt. Vier von fünf Baum­kronen sind licht, bis zu 600.000 Hektar Wald in Deutschland sind zerstört – eine Fläche, die fast siebenmal größer ist als die von Berlin.

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Infobox

Auf dem Youtube-Kanal von Wilhelm Bode, Sophie Kersting und Paul Wolf erscheinen alle zwei Wochen - immer sonntags - neue Videos zum Thema Dauerwald. Gegründet im Herbst 2022, finden Sie hier unter diesem Link Videos zur Geschichte, grundsätzlichen Prinzipien und ganz konkreten Fragen, die nicht nur für Waldbesitzer interessant sind.

Wilhelm Bode ist zu dem Autor und/oder Herausgeber zahlreicher Bücher - auch, aber nicht nur zum Thema Dauerwald:

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Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie schreiben z.B. am Ende des Artikels. Manche Bäume wurzen tief. Aber es gibt sie, die tief wurzeln z.B. Fichten. Ich bin der Meinung, dass diese Meinung falsch ist.. Wahrscheinlich macht der Forst aus Gründen der Pflanzung von Fichten diese zu sog. Flachwurzlern.. Vor dem Setzen werden aus praktischen Gründen (Tiefe der Pflanzgrube) die langen Wurzeln einfach abgeschnitten. Also Fichten sind keine ausgesprochenen Flachwurzler. In unserem Jagdrevier waren die Schäden von Fichten bei Naturverjüngung erheblich geringer, als bei wie den üblichen Pflanzungen. Herr Bode wird das wissen.
Udo Specht