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Vor dem großen Krieg in der Ukraine (also bis zum 24. Februar 2022) habe ich einige Jahre in Deutschland gelebt und war sehr tief in das dortige Leben eingetaucht. Ich habe viel darüber in sozialen Netzwerken geschrieben, auch über die vielen Unterschiede zwischen den beiden Ländern.
Denn es gibt große Unterschiede. Genau deshalb können wir momentan verschiedene berufliche - oder private Konflikte zwischen Ukrainern und Deutschen beobachten, wenn eine Seite die andere überhaupt nicht versteht.
Es ist falsch, über alle Menschen gleich zu reden und Klischees zu verbreiten. Jeder ist eine eigenständige Person. Wenn wir jedoch über die Gesellschaft als Ganzes sprechen, gibt es so etwas wie „Mentalität“ und die hängt mit dem System (Wirtschafts-, Rechts- und Gesellschaftssystem) zusammen, das sich im Land entwickelt hat. Dieses System beeinflusst stark das Verhalten der Menschen und prägt ihre Lebensweise. Wenn ich genau diese Systeme vergleiche, lautet meine Antwort wie folgt:
In der Ukraine geht im Vergleich zu Deutschland alles sehr schnell – im Guten wie im Schlechten. In Deutschland ist im Vergleich zur Ukraine alles sehr langsam – im Guten wie im Schlechten.
Wohnungssuche zum Beispiel: In der Ukraine können Sie an einem Tag eine ausgezeichnete Wohnung zur Miete finden und in zwei Tagen darin leben (außerdem sofort mit Möbeln und mit einem Vertrag für Gas/Strom/Internet). Allerdings kann der Vertrag auch in wenigen Tagen gekündigt werden und dann müssen sie sich dringend nach einer anderen Wohnung (oder einem anderen Mieter) umsehen. In Deutschland ist die Wohnungssuche eine echte Herausforderung, die mehrere Monate dauern kann, aber auch ein Vertragsbruch oder Änderung der Mietbedingungen geschehen nicht so schnell: Das kann auch mehrere Monate dauern.
Genauso ist es mit der Arbeit.
In der Ukraine sind im Vergleich zu Deutschland alle bürokratischen Prozesse so einfach wie möglich. Daher können Sie Ihr kleines Unternehmen fast an einem Tag anmelden und mit der Arbeit beginnen. Die Risiken sind jedoch angesichts des Wirtschafts- und Rechtsmodells des Landes auch groß. Aber die meisten Ukrainer sind es gewohnt, in Turbulenzen zu leben, also scheuen wir uns nicht, Risiken einzugehen und schnell zu handeln. Das ist Teil unserer Mentalität, weshalb wir im Vergleich zu Deutschland so viele Menschen haben, die vor dem 30. Lebensjahr beruflich und finanziell erfolgreich waren (Geld liebt Risiko, wie man sagt).
Das ist der Grund, warum es für viele Ukrainer jetzt in Deutschland so schwer ist. Diejenigen, die noch nie hier waren, sind echt überrascht, dass es unmöglich ist, in einer Woche eine Wohnung zu mieten und in sechs Monaten ein Geschäft zu eröffnen. Aufgrund dieser Gewohnheit, schnell und aktiv zu handeln, kann es von außen erscheinen, dass Ukrainer instabil und zu emotional sind. Allerdings ist nicht alles so einfach und die Medaille hat immer zwei Seiten. Der Mangel an wirtschaftlicher und rechtlicher Stabilität im Land hat die Ukrainer gelehrt, nicht nur Risiken einzugehen, sondern auch kreativ zu sein.
Ich wurde in der Sowjetunion geboren, aber meine Schulzeit erlebte ich nach deren Zusammenbruch, in den schwierigen neunziger Jahren. Ich habe in Luhansk gelebt, und es war von 1991 bis Anfang der 2000er Jahre eine der kriminellsten und instabilsten Regionen des Landes. Meine Mutter, eine Lehrerin für ukrainische Sprache und Literatur, erhielt ihr Gehalt ein Jahr lang zuerst in Butter, dann in Wodka. Und schließlich überhaupt nicht mehr. Genauso wie Licht: An ungeraden Kalendertagen hatten wir Stromausfälle und ich machte meine Hausaufgaben in der Küche im Schein einer Kerze. Es gab auch keine Heizung: Schon in der Schule saßen wir in Mänteln und Jacken an unseren Schreibtischen. Die Stadt war geprägt von Verbrechen und Alkoholismus: Für junge Mädchen war es fast unmöglich, in der Abenddämmerung allein spazieren zu gehen.
Wir Schulkinder hatten nicht viel. Wir trugen die Kleidung älterer Brüder und Schwestern und lernten Gitarre spielen, denn einen Recorder zu kaufen war ein echter Luxus. Aber Kinder und Jugendliche haben doch immer viel Lust und Energie, deshalb haben wir all das gelernt: kreativ zu sein, entschlossen zu sein und sich auf sich selbst zu verlassen und nicht auf den Staat. So wurde ich schließlich Schriftstellerin: Wir hatten kein Geld fürs Kino und um meine Freunde zu unterhalten, schrieb ich fantastische Geschichten über uns, die sie dann lasen. Und es war ein „richtiger Film“ über uns. Als ich vierzehn war, wussten alle in der Schule, dass ich schreiben kann, und sie zahlten mir fünfzig Kopeken (damals waren es etwa 0,20 Dollar zum Wechselkurs), damit ich ihre Hausaufgaben für sie schrieb. Aber da die Lehrer den Stil jedes Schülers kannten, musste ich die Art und Weise des Textes meiner „Kunden“ studieren, damit sie nicht des Betrugs verdächtigt wurden.
Kurz gesagt, wir sind es gewohnt, in jeder Situation breiter zu denken und so flexibel wie möglich zu sein. Vielleicht hilft uns das sogar jetzt, in einer Kriegssituation zu überleben. Wir sollen jedoch viel von der deutschen Mentalität lernen.
Ich verbringe viel Zeit mit Deutschen, nicht nur beruflich, sondern auch privat. Ich bewundere die Rationalität der Deutschen. Ihre Entscheidungen treffen sie fundiert und sorgfältig. Die Deutschen planen, handeln, kaufen und fühlen sogar langfristig. Dies auch hängt mit der Struktur des lokalen Rechts- und Wirtschaftssystems zusammen (z. B. wie kompliziert die lokale Bürokratie ist). In Deutschland ist es sehr schwierig, später spontan etwas zu ändern, daher sollten Sie sofort die maximale richtige Entscheidung treffen.
Aber manchmal treffen die Deutschen ihre Entscheidungen zu langsam. Das verkompliziert die Dinge. Und die Ukrainer sind manchmal zu schnell. Vielleicht sollten wir für das beste Ergebnis und Gleichgewicht voneinander lernen?
Konfusion und Kommunikationsmüll im geistigen Stillstand seit
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der "Vertreibung aus dem Paradies" (Mensch erster und bisher einzige geistige Evolutionssprung)
T.S.: "Vielleicht sollten wir für das beste Ergebnis und Gleichgewicht voneinander lernen?"
Es gibt nur eines was alle Menschen dieser manipulativ-schwankenden Welt- und "Werteordnung" lernen sollten: Das ganzheitliche Wesen Mensch, ist erst dann wirklich-wahrhaftig ein UNKORRUMPIERBARES Ebenbild zu Gott/Vernunft, wenn es eine globale Gemeinschaft in Gemeinschaftseigentum "wie im Himmel all so auf Erden" gestaltet, OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik, also OHNE "Wer soll das bezahlen?" und heuchlerisch-verlogene "Freiheit" von unternehmerischen Abwägungen zur "Ökonomie" in "Arbeit macht frei"!!!
Die URSACHE aller Probleme unseres symptomatischen "Zusammenlebens", ist der scheinbar unausweichliche Glaube an den nun "freiheitlichen" WETTBEWERB um die Deutungshoheit des stets gleichermaßen zeitgeistlich-reformistischen Kreislauf des imperialistisch-faschistischen Erbensystems - Da fragt Mensch mit Verstand: Wollen wir die VORSEHUNG mit offenbarter Dummheit ausfüllen, oder wollen wir sie gottgefällig/vernünftig überwinden (Matthäus 21,18-22)!?