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Von Kindesbeinen an bis heute liebe ich Kataloge, in denen ich blättern und auswählen kann - besonders solche, die Haushaltswaren präsentieren. Da ist die Lichterkette für den Balkon, bestehend aus kleinen schwarzen Drahtlampions. Die besitzen wir inzwischen. Sehr romantisch an lauen Sommerabenden. Dann gibt es den innovativen Eiswürfelbereiter aus thermoaktivem Kunststoff. Nein, wir haben einen ganz simplen, der reicht vollkommen.
Aber diese schlichten Picardiegläser in verschiedenen Größen - die hätte ich wirklich sehr gerne. Robust, bruch- und spülmaschinenfest - dazu der Charme französischer Bistros und Brasserien … hach. Da kann man im Alltag von Urlaub träumen. Nur müssten dafür erst einmal andere Gläser kaputtgehen, sonst steht zu viel herum. Dafür gibt es bei uns allerdings wenig Chancen, weil wir zwar temperamentvoll, aber weder sorglos noch streitsüchtig sind. Mit Glasbruch ist also nicht zu rechnen.
Ex und hopp ist nicht
Es ist einfach so: Ich entdecke immer wieder etwas, dessen Anschaffung mir für unser Zuhause attraktiv und sinnvoll erscheint. Meistens lasse ich den Kauf letztlich sein, weil wir von allem genug haben. Bei Kleidungsstücken habe ich außerdem die Gewohnheit, eines wegzugeben, wenn ich mir Neues gekauft habe. Andere freuen sich über gut erhaltene Stücke. Diese Regel muss auch im übrigen Haushalt gelten: Nichts Zusätzliches, es sei denn, Altes bekommt eine weitere Bestimmung. Wegwerfen geht gar nicht.
Ich möchte immer alles ganz schön machen, damit wir uns daheim wohl fühlen und ich meinen Hobbies in Haus und auf dem Balkon frönen kann. „My home is my castle“ sagen die Engländer. Da geht es aber nicht um Inneneinrichtung oder Außendekor. Der Richter Sir Edward Coke hat den Satz im 16. oder 17. Jahrhundert formuliert. Eines jeden Haus ist ihm Schloss und Burg - das bedeutet Schutz vor Unrecht und Gewalt sowie das Recht auf Privatsphäre und Ruhe.
Das ist soviel mehr als Schneidebretter aus Bambus, ein Milchaufschäumer oder metallene Vintage-Seifenschalen. Zuhause - das meint, wenn alles gut läuft, ein Hort der Geborgenheit, an dem man sich sicher und rundherum wohl fühlt. Natürlich kann man dafür Einiges besorgen - aber das Wesentliche geschieht durch die Beziehungen, die in den eigenen vier Wänden gelebt werden, die Art, wie man Leben miteinander und mit Freunden gestaltet. Die Ingwerreibe, die ich gerade zu meiner Begeisterung entdeckt habe, brauche ich dazu eher nicht. Ich bin ohne auch potzfidel.
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