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Der Advent, eigentlich Fasten- und Bußzeit, ist längst in das Gegenteil verkehrt worden. Man futtert sich durch Stollen, Plätzchen und andere Leckereien. Dazu ein Glühwein und andere liebliche Getränke - und die Kalorienbomben sind fertig. Aber was soll’s. Dick wird man nicht zwischen Advent und Silvester, sondern zwischen Silvester und Advent … Außerdem muss man sich in Pandemiezeiten nicht zusätzlich kasteien. Hie und da ist es jedoch bekömmlich, eine gesunde Episode einzuschieben.
Clementinen sind dafür exzellent geeignet. Sie sind eine kernlose Kreuzung aus Mandarine und Orange, die noch dazu ordentlich Kälte erträgt. Mein Balkon mit seinen Clementinchen kann davon erzählen. Ihren Namen hat die Frucht nicht etwa von der Werbefigur für ein amerikanisches Waschmittel. Clementinen sind benannt nach dem Trappistenmönch Frère Clement, der im algerischen Oran den Gartenbau eines Waisenhauses unter sich hatte. Clementinen, gekauft oder mutig auf dem Balkon gezogen, sind gesund.
Wer Askese hat, hat auch Likör
Sie enthalten eine Menge Vitamin C, sorgen für gutes Sehen, schützen vor Zellschädigungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie kurbeln sogar die Fettverbrennung an … Clementinen muss man schnell wegessen, wenn sie Bio sind, sonst schimmeln sie und man sieht ihnen förmlich dabei zu. Tja - und dann kann man aus ihnen natürlich Desserts und Vorspeisen machen. Einen leichten Fruchtsalat mit Orangen, Grapefruits und Datteln etwa. Ich würde aber eher Pomelos nehmen, die sind weniger herb.
Oder man kombiniert einen solchen Fruchtsalat mit Ingwer und Frischkäsenocken, die mit Limette und Chili gewürzt sind. Wer mag, kann eine Clementine aushöhlen, das Fruchtfleisch pürieren, durchsieben und den Saft mit Quark vermischen, der samt Vanille wieder in die Clementine wandert. Die TrappistInnen, die strenge Askese, Buße und Demut pflegen, produzieren mancherorts neben Sakralgegenständen auch Käse, Bier, Konfitüre und Likör. Frère Clement wäre doch wohl mit meinen Ideen für die Adventszeit zufrieden?
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