- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
Es gibt Dinge, in die könnte ich mich reinsetzen. Würde man sie alle auf einen Tisch stellen, wären das Zutaten für ein interessantes, durchaus herausforderndes Menü: Erbsen, Sellerie, Nudeln, Frisch- und Butterkäse, Mayonnaise, Süßsaure Sauce, Gummibärchen, getrocknete Mangos, Kurkuma, Ingwer und - seitdem wir in Marokko waren - Salzzitronen. Wir waren in den Bergen, am Fuß des Atlasgebirges und dann in Marrakesch ... hören Sie mich sehnsüchtig seufzen?
Wir haben natürlich, wie immer, die einheimische Küche probiert und genossen. Gut, nicht alles, denn Fleisch oder Fisch mit Plätzchengeschmack, also mit sehr sehr viel Zimt, das ist nicht so nach unserem Gusto. Aber die kulinarischen Vorlieben anderer sind natürlich zu respektieren - und selber kann man sie vermeiden. Denn in Marokko gibt es endlos viele andere Köstlichkeiten: Der herrliche Couscous, Briouats, Teigtaschen aus Yufkateig mit Fleisch, Gemüse oder Käse gefüllt. Datteln, Mandeln, Rosenwasser ...
Der Chef des Ladens
Die Gewürze habe ich allesamt zuhause, auch Zimt: Safran, Minze, Ingwer, Kumin, Pfeffer, Koriander, Petersilie und Majoran. Ras el-Hanout, wörtlich „Chef des Ladens“, enthält etwa 25 bis 35 verschiedenen Zutaten und vereint süße, scharfe und leicht bittere Aromen. Die Mischung enthält neben vielem anderen auch Kreuzkümmel, Muskat, Anis, Chili, Piment, Kardamom und Nelke. Ich mochte besonders Fisch und Huhn mit Salzzitronen. Ich liebe Salzzitronen!
Und jetzt, wo Marrakesch, der Sehnsuchtsort, so unendlich weit geworden ist, da hole ich beim Essen zuhause Erinnerungen hervor. Hühnchen, Risotto, eingelegte Champignons, Karotten, Zucchini, Eier - alles geht mit Salzzitronen. Man kann sie einfach selbst machen oder fertig kaufen. Sie sind sauer, aber nicht zu sehr, fein würzig und ihre Lake kann man als Essigersatz verwenden. Egal, was man damit macht: Auf der Zunge, in der Nase, im Magen ist Marrakesch. Wenigstens ein bisschen Sehnsucht erfüllt sich.
Vom Blog zum Buch:
Sie wollen mehr lesen? Dann gibt es jetzt das Buch dazu von Susanne Breit-Keßler