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Die Bilder von ausgemergelten, extrem geschwächten Kindern gehen schon lange um die Welt. In Jemen, am Südzipfel der arabischen Halbinsel, herrscht seit fast fünf Jahren Krieg. Rebellen besetzten den Norden und die Hauptstadt Sanaa. Der Präsident floh in das Nachbarland Saudi-Arabien, die Restregierung verlegte ihren Sitz nach Aden an der Südküste. Dort versuchen Separatisten aus dem Süden, die Macht zu übernehmen. Ein Ende ist nicht in Sicht – auch, weil weitere Länder mitmischen, vor allem Saudi-Arabien.
Die Lage für die knapp 30 Millionen Einwohner wird immer schlimmer. Bomben fallen auf ihre Anbau- und Weideflächen und auf Fischereigebiete. Über drei Millionen Menschen verließen ihre Heimat und hausen in notdürftigen Lagern, oft ohne sauberes Trinkwasser, ohne sanitäre Anlagen. Jetzt breitet sich auch noch die Cholera aus. Die Hungernden haben den gefährlichen Durchfallerkrankungen kaum etwas entgegenzusetzen.
Ein Büro in Aden
Wo fängt man an mit der Hilfe bei so viel Leid? Michael Frischmuth plant die Einsätze der Diakonie Katastrophenhilfe in Asien. "Wir müssen erst mal die akute Not lindern: die Cholera-Epidemie eindämmen und die Menschen vor dem Hungertod bewahren." Die Diakonie Katastrophenhilfe hat ein Büro in Aden eröffnet und arbeitet mit drei jemenitischen Hilfsorganisationen zusammen. Die Mitarbeiter arbeiten in verschiedenen Regionen des Landes. Sie bringen Trinkwasser in Dörfer und Camps, reparieren Wasserleitungen, bauen Brunnen und Latrinen. Sie geben Lebensmittel aus und beliefern Bäckereien mit Zutaten und Geräten. Über Gutscheine verteilen Gemeindekomitees dann das gebackene Brot an bedürftige Familien.
Gefährliche Schiffspassage
Die Hilfsarbeiten sind mühsam und gefährlich. Straßen sind zerstört, Landminen liegen im Boden. Es kommt immer wieder zu Bombenangriffen und Boden-kämpfen. Das erlebte auch Michael Frischmuth, der normalerweise von seinem Berliner Büro aus arbeitet. Im vergangenen August flog er für zwei Wochen in den Jemen, um die Projektregionen zu besuchen. Nach seiner Ankunft in Aden flammten in der Stadt heftige Kämpfe zwischen Separatisten und Regierungstruppen auf. Frischmuth kam nicht raus aus der Stadt, auch sein Rückflug platzte, der Flughafen war geschlossen. Er konnte dann im Hafen auf ein Schiff steigen, das UN-Hilfslieferungen in den Jemen gebracht hatte. Es nahm ihn quer über den Golf von Aden mit nach Djibouti. Zum Schutz vor Piraten wurde es von Militärschiffen eskortiert. Frischmuth will dennoch bald wieder hinfahren. "In Jemen sind 80 Prozent der Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Gemessen an der Einwohnerzahl ist dies die größte humanitäre Krise weltweit."
Diakonie Katastrophenhilfe
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Diakonie Katastrophenhilfe in Jemen
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