Viele Jugendliche sind anfällig für populistische Parolen, antidemokratische Denkmuster und Verschwörungstheorien, das hat die jüngste Shell-Jugendstudie herausgefunden. Ein guter Ort, um dem entgegenzuwirken, ist die Schule. Wir haben zehn Filme (Dokumentationen und Spielfilme) ausgewählt, die Schülern helfen können, Nationalsozialismus, Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus besser zu verstehen.
Die Filme können im Unterricht zum Anlass genommen werden, darüber zu diskutieren, wie menschenverachtende Ideologien funktionieren, welche Mechanismen dahinterstecken und was man dagegen tun kann.
1. Kleine Germanen (2018)
Die kleine Elsa liebt ihren Großvater. Sie findet es toll, wenn er Geschichten von früher erzählt - aus dem Dritten Reich. Elsas Opa hat sich nie vom Nationalsozialismus gelöst, und so wächst das Mädchen von Kindesbeinen an mit der Ideologie auf. In einer Mischung aus Animations- und Dokumentarfilm gehen die Regisseure Frank Geiger und Mohammad Farokhmanseh der Frage nach, wie sich Erziehung auf das Weltbild auswirkt.
Eignung für den Unterricht: "Kleine Germanen" hilft zu verstehen, wie die Neue Rechte in Deutschland funktioniert und wie Menschen in rechtsextremen Kreisen schon von Kindesbeinen an indoktriniert werden (von Matthias-Film empfohlen ab 15 Jahren, Klassen 9 bis 12/13).
2. Antisemitismus heute – Wie judenfeindlich ist Deutschland? (2013)
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Die Dokumentation von Kirsten Esch, Jo Goll und Ahmad Mansour befasst sich mit der Frage, in welchen Formen Antisemitismus heute in Deutschland auftritt. Dabei nehmen sie neben der rechtsextremen Szene auch muslimischen Antisemitismus und Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft ins Visier. Sie treffen auf Menschen, die antisemitische Übergriffe und Demütigungen erleben mussten: einen Rabbiner, der auf offener Straße von Jugendlichen zusammengeschlagen wurde, einen Schüler, der von seinen Mitschülern gemobbt wurde und deswegen nach Israel auswanderte.
Eignung für den Unterricht: Die Dokumentation belegt anschaulich, dass Antisemitismus kein Problem allein der Vergangenheit ist und in vielen verschiedenen Bevölkerungsschichten auch heute vorkommt (empfohlen ab zwölf Jahren, Klassen 7 bis 12/13).
3. Die Welle (2007)
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Rainer Wenger (Jürgen Vogel) geht mit seiner Klasse im Unterricht verschiedene Staatsformen durch. Um das Thema "Autokratie" zu verdeutlichen, beginnt er mit seinen Schülern ein Experiment: Sie gründen eine eigene autoritäre Bewegung - "Die Welle". Schon nach wenigen Tagen entgleitet Wenger die Kontrolle. Immer mehr Schüler schließen sich der Welle an und verbreiten ihre radikalen Ideen auf brutale Art und Weise.
Eignung für den Unterricht: "Die Welle" von Dennis Gansel zeigt, auf welche Grundlagen sich faschistische Diktaturen stützen, wie totalitäres Denken funktioniert und warum es so eine starke Faszination auf viele Menschen ausübt (empfohlen ab 14 Jahren, Klassen 8 bis 12/13)
4. Shoah (1985)
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Elf Jahre lang besuchte der französische Regisseur Claude Lanzmann Überlebende und Zeitzeugen des Holocaust und befragte sie zu ihren Erfahrungen. Die neunstündige Dokumentation kommt ohne Archivbilder aus und lebt von den authentischen Schilderungen der Protagonisten.
Eignung für den Unterricht: Durch die persönlichen Schicksale werden die monströsen Verbrechen, die im Holocaust begangen wurden, greifbarer (FSK: empfohlen ab 12 Jahren).
5. Aus dem Nichts (2018)
Katja Sekercis (Diane Kruger) Mann und Sohn sterben bei einem rechtsextremistischen Terroranschlag. Doch anstatt dieser Spur nachzugehen, konzentrieren sich die Ermittler auf das kurdische Umfeld ihres Ehemannes. Als die Täter nach einem Indizienprozess freigesprochen werden, nimmt Katja die Spur der Neonazis auf.
Eignung für den Unterricht: Fatih Akins preisgekrönter Film setzt sich mit dem NSU-Komplex auseinander. In der Schule bietet sich der Film an, um mit älteren Schülern zu besprechen, wie eine rechtsradikale Terrorgruppe über Jahre unerkannt in Deutschland aktiv sein konnte und was das mit Vorurteilen und Ignoranz der Ermittlungsbehörden zu tun hat (empfohlen ab 14 Jahren, Klassen 9 bis 12/13).
6. Wir sind jung. Wir sind stark. (2014)
Regisseur Burhan Qurbani hat die Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen vom August 1992 in einem Spielfilm verarbeitet. Damals attackierten rechtsradikale Jugendliche unter dem Beifall von Hunderten Schaulustigen ein Wohnhaus, in dem sich hauptsächlich vietnamesische Gastarbeiter aufhielten.
Eignung für den Unterricht: "Wir sind jung. Wir sind stark." rollt ein beschämendes Stück jüngerer deutscher Geschichte aus der Perspektive der beteiligten Jugendlichen auf. Er räumt dabei mit dem Vourteil auf, dass Rechtsradikale nur aus sozial und ökonomisch schwachen Schichten kommen und illustriert, wie gefährlich schnell ausländerfeindliche Stimmung hochkochen kann (FSK: empfohlen ab 12 Jahren).
7. Ende der Schonzeit (2013)
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1942 im Schwarzwald. Der Bauer Fritz (Hans-Jochen Wagner) lebt mit seiner Frau Emma (Brigitte Hobmeier) ein bescheidenes Leben auf einem einsamen Hof. Nur mit dem Nachwuchs klappt es nicht. Als Fritz den Juden Albert (Christian Friedel) im Wald aufsammelt und ihn versteckt, hat er eine Idee: Albert soll für ihn den Nachwuchs mit Emma zeugen. Eine Zerreißprobe für Fritz' und Emmas Ehe. Doch eines Tages steht die Gestapo vor der Tür und sucht nach Albert.
Eignung für den Unterricht: Die Stärke von Franziska Schlotterers Film ist, dass er gewöhnliche Menschen in ihrem Alltag zeigt, die weder überzeugte Nazis waren, noch gegen das System agierten, es im Zweifelsfall aber zu ihren Gunsten ausnutzten (empfohlen ab 15 Jahren, Klassen 9 bis 12/13).
"Ende der Schonzeit" gibt es ganz legal bei Netzkino auf Youtube zum Anschauen:
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8. Hitlerjunge Salomon (1990)
Der jüdische Jugendliche Salomon Perel flieht während des Zweiten Weltkriegs vor den Nazis in Richtung Russland. Als er erwischt wird, gibt er sich als Deutscher aus und wird Teil der Hitlerjugend. Die Geschichte basiert auf den wahren Erlebnissen des Autors Sally Perel.
Eignung für den Unterricht: Agnieszka Hollands Film erzählt eindringlich das Schicksal eines Jugendlichen während der NS-Zeit und geht nebenbei auf den Irrsinn der Rassentheorie ein (FSK: empfohlen ab 12 Jahren).
9. Kriegerin (2011)
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Marisa (Alina Levshin) ist Teil einer Neonazi-Gang in Ostdeutschland. Als ihr Freund, der Anführer der Gruppe, ins Gefängnis kommt, ihr Opa schwer erkrankt, der ihre wichtigste familiäre Bezugsperson ist, und sie auf einen afghanischen Flüchtlingsjungen trifft, werden ihre Überzeugungen auf die Probe gestellt.
Eignung für den Unterricht: Der Film gibt Einblick in rechtsextreme Strukturen, beschreibt die Dynamik, die in den Gruppen herrscht und wie vor dem Hintergrund von Perspektivlosigkeit und fehlender familiärer Wärme eine menschenfeindliche Ideologie gedeihen kann (FSK: empfohlen ab12 Jahren).
10. Der Vorleser (2008)
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Der Schüler Michael Berg (David Kross) hat Ende der 1950er einen Sommer lang eine Affäre mit der deutlich älteren Hanna Schmitz (Kate Winslet). Jahre später studiert er Jura und trifft sie wieder - als Angeklagte in einem Gerichtsprozess gegen frühere KZ-Aufseherinnen.
Eignung für den Unterricht: Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Bernhard Schlink behandelt das Verhältnis von individueller und kollektiver Schuld im Nationalsozialismus (FSK: empfohlen ab 12 Jahren).
Viele der vorgestellten Filme sind bei Matthias Film erhältlich, einer Tochterfirma des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik gGmbH, das auch chrismon herausgibt.
Die Filme sind für den Unterricht, Konfirmanden- oder Jugendgruppen lizensiert und kommen zum Teil mit zusätzlichem interaktiven Unterrichtsmaterial zu den angesprochenen Themen.