Drei Fischstäbchen mit buntem Gemüsereis
Susanne Breit-Keßler
Fisch in Stäbchenform
16.08.2019

Es gibt Augenblicke, da wird mir warm ums Herz. Und ich merke: Ich liebe diesen Mann wie am ersten Tag. Blumen? Geschenke? Schön, aber nicht spielentscheidend. Der Anlass ist eher unauffällig: Ich schlage vor, am Abend Fisch zu essen. „Welchen möchtest Du?“ frage ich. Ich stelle mir etwas Besonderes vor - Forelle oder Lachs vielleicht, aus Bioaquakultur. Oder Nordsee-Scholle mit Kiemennetzen gefangen. Das ökologische Gewissen denkt ja mit.  

Und da kommt ein Blick, so treuherzig, dass ich dahinschmelze. „Könnte ich auch Fischstäbchen haben?“ Ein großes Mannsbild wünscht sich Essen wie in Kindertagen. Ich finde das einfach nur herzig. Wer könnte da widerstehen?  Natürlich wird es rechteckigen Fisch geben. Den kriegt man auch umweltfreundlich. Oder man nimmt einen guten Fisch, schneidet ihn zurecht, würzt mit Salz und Pfeffer und wälzt das gute Stück in ordentlicher Panade. Am besten selbstgemachte.

Petersilie oder Koriander - am besten alles

Dazu einen Gemüsereis mit Gelben Rüben, Champignons, Petersilienwurzel und Lauch. Das Jungsessen wird komplettiert durch Remoulade aus schnell gerührter Mayonnaise, Sauerrahm, hart gekochtem Ei, Gewürzgurken und Kapern. Flugs noch etwas Petersilie aus dem Balkonkasten hineingeschnitten. Hin und wieder gibt es stattdessen Koriander-Curry-Mayonnaise - und die Freude ist groß. Manchmal ist es richtig leicht, als Ehefrau groß rauszukommen. Schade, dass ich nicht auch noch Söhne zu bekochen habe.

Kolumne

Susanne Breit-Keßler

Essen und Trinken hält Leib und ­Seele zusammen. Und darüber Neues zu lesen, macht den Geist fit. Viele Folgen lang hat Susanne Breit-Keßler Ihnen Woche für Woche ihre Gedanken dazu aufgeschrieben und guten Appetit gewünscht. Im Sommer 2024 endete die Kolumne. Die Texte sind weiter im Archiv abrufbar.