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Soße ist für mich das Wichtigste am Essen. Zuhause koche ich nur Gerichte, die eine ordentliche Portion Sahne-, Tomaten-, Kräuter- oder Gemüsesoße benötigen, um zu schmecken. Und im Restaurant suche ich mir garantiert die Speisen aus, die die besten Beilagen und Soßen versprechen. Ein Freund sagte einmal zu mir, was ich zu mir nähme, sei bestenfalls „Trägersubstanz“ für die diversen Soßen. Das ist übertrieben, geht aber tendenziell in die richtige Richtung. Notfalls esse ich auch Soße ohne was dazu.
Und dann diese Redewendung „Quatsch mit Soße“! Das sagt man gern, wenn irgendetwas besonders blöd ist. Dazu gehören lang andauernde Ansprachen, die keinen Inhalt haben, sinnfreie Kommentare oder Ausreden, die wortreich, und deswegen wenig überzeugend sind. Oder miese Filme, schlechte Bücher und alberne Schlager. Quatsch mit Soße. Gibt es viel. Leider. Trotzdem mag ich als Soßenfan das aus verständlichen Gründen nicht sagen.
Quatsch braucht keine Soße
Allerdings: Soße kann tatsächlich alles zumatschen. Mein Mann findet es zum Beispiel schade, wenn angemachter Salat übrig bleibt und dann zusammenfällt. Man mag ihn nicht mehr essen. Deshalb wünscht sich der Gatte „Rohkostplatten“. Mit nix drauf. Reste lassen sich gut verpacken und am nächsten Tag auffuttern. Natürlich mogle ich an an manchen Stellen Dressing drauf. Und stelle Schüsselchen mit gekräutertem Sauerrahm oder Thousand Island Dressing in die Nähe. Vielleicht auch Essig und Öl.
Ein Leben ohne Soße ist möglich, aber sinnlos. Nur Quatsch braucht keine.