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In meinem Fitnessstudio wird für ein "180-Tage-Mutcamp" mit den Worten geworben: "Mut ist, wenn du deine Trainingsziele erreichst." Ach, das geht schon als Mut durch? Ich finde es mutig, wenn Menschen auf sehr hohe Berge klettern, im Mittelmeer Ertrinkende ins Schlauchboot hieven oder einen verhassten Job an den Nagel hängen. Mutig ist es auch, gar nicht ins Fitnessstudio zu gehen, 180 Tage im Sessel zu sitzen und nach 20 Uhr noch viele Kohlehydrate zu sich zu nehmen. Das zu tun, wofür so ein Studio erfunden wurde – das ist doch nicht mutig. Sondern bestenfalls sportlich.
Ursula Ott
Sportlich, das war ja mal was mit Bewegung. "Voller Spannkraft", steht im Duden. Natürlich braucht eine Redaktion mehr als den Duden, wenn sie sprachlich auf der Höhe sein will. Sie braucht sprachkundige Kollegen. Gute Magazine haben eine Dokumentation, wir sind dankbar, dass wir uns das im Gegensatz zu vielen Tageszeitungen noch leisten bei chrismon. Dokumentare überprüfen Quellen, Korrektoren fahnden nach Kommafehlern und falschen Superlativen. Sie sind mutig genug, der Chefredakteurin epidemische Ausrufezeichen und Gedankenstriche zu killen. Und nehmen es sportlich, wenn aufmerksame Leser trotz aller Sorgfalt doch noch Fehler finden.