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Ich stürme mit meinen leeren Milch- und Sahneflaschen im Supermarkt zum Automaten. Der nimmt die Flaschen auf, die ich in ihn hineinstelle, zählt sie und spuckt einen Zettel mit dem Pfand aus. Fünfzig Cent steht drauf. Normalerweise zieht mir die Kassiererin das Pfand von meiner Rechnung ab. Bevor sie alles fertig getippt hat, gebe ich ihr den Pfandzettel.
Ich schweife ab zu dem amerikanischen Gangsta-Rapper, der 50 Cent heißt. Back to Munich. "Mei", sagt die Kassiererin. "Den darf ich gar nicht annehmen." Sie meint den Zettel. "Warum nicht?" frage ich. "Es müßt' halt das Pfand draufstehen", sagt sie. "Tut es doch", antworte ich, und merke, wie die Leute hinter mir ungeduldig werden. "Ja schon", sagt sie. "Aber nur einmal. Da, schaun' S. Sie haben den Zettel schräg abgerissen. Da müsst' zweimal fünfzig Cent draufstehen. Das fehlt hier unten." "Und jetzt?" frage ich, kurz davor, auf die Cent zu verzichten, weil ich mich schon vor den anderen geniere. "Mei," sagt sie, "den darf ich gar nicht annehmen." Soviel bayerisch-deutsche Dienstleistung macht mich dann doch wild und widerspenstig.
Eigentlich...
"Und?" frage ich knapp. Mein Tonfall ist nicht wirklich sozialverträglich. Ich denke an den Gangsta-Rapper. "Mei," sagt sie, tippt in die Kasse, zieht in aller Ruhe doch fünfzig Cent ab. Und wiederholt zur Sicherheit noch einmal, damit ich es auch wirklich kapiere: "Eigentlich, gell, darf ich den Zettel nicht annehmen."
"Tut euren Dienst mit gutem Willen", heißt es in der Bibel. Ja mei.