Besteck
24.08.2017

Ich mag gute Werbung. Es gibt schöne Photos in Magazinen, witzige Filme in Fernsehen und Internet, kurzweili­ge Spots im Hörfunk. Der Einfallsreichtum der Werbeleute ist groß. Der Druck, sich etwas Pfiffiges auszudenken, damit Leute davon angesprochen werden, sicher auch. Viel­leicht muss man das in Rechnung stellen, wenn man sich mal ärgert.

In einem Prospekt über Haushaltswaren lese ich den schnod­drigen Spruch: "Wer will schon das dasselbe Besteck am Morgen wie am Abend." Mir bleibt der Bissen im Hals stecken. Gerade weil es um Essen geht, denke ich an die, die hun­gern. Jährlich sterben weltweit Millionen kleiner Buben und Mädchen, weil sie schlecht ernährt und medizinisch unzureichend versorgt werden.

Sich den Verzicht auf Überflüssiges leisten

Es ist echt nicht wichtig, ob jemand ein Besteckservice oder fünf besitzt. Jeder soll seinen Spaß haben, mit dem, was er oder sie sich leisten kann. Viel Vergnügen damit. Ich selber möchte mir allerdings auch noch den Verzicht auf Überflüssiges leisten. Was ich damit spare, kann ich locker ausgeben für andere, die froh sind, wenn sie überhaupt was in die Finger kriegen.

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Kolumne

Susanne Breit-Keßler

Essen und Trinken hält Leib und ­Seele zusammen. Und darüber Neues zu lesen, macht den Geist fit. Viele Folgen lang hat Susanne Breit-Keßler Ihnen Woche für Woche ihre Gedanken dazu aufgeschrieben und guten Appetit gewünscht. Im Sommer 2024 endete die Kolumne. Die Texte sind weiter im Archiv abrufbar.