Klaas Neumann
War Nimrod doch ein Kellner?
Portrait Burkhard Weitz, verantwortlicher Redakteur für chrismon plusLena Uphoff
26.07.2017

Welchen Beruf übte Nimrod aus?

  •     Bauer
  •     Hirt
  •     Jäger
  •     Kellner

Richtig: C - Nimrod war laut 1. Mose 10,9 ein Jäger. Nach der Abstammungslinie in diesem biblischen Kapitel ist Nimrod ein Urenkel Noahs (der sich und seine Familie mit einer Arche vor der Sintflut gerettet haben soll, 1. Mose 6-9). Altorientalisten haben versucht, die biblische Figur Nimrod mit einer der sumerischen oder assyrischen Sagenfiguren zu identifizieren, zum Beispiel mit Gilgamesch, der - laut sumerischer Sage - mit seinem Freund Enkidu den Wächter des Waldes Chumbaba tötet, die heiligen Zedern fällt, der Göttin Ischtar die Ehe ausschlägt und dann mit Enkidu den Himmelsstier besiegt. Zur Strafe muss Enkidu sterben, aber Gilgamesch strebt weiter - vergeblich - nach Unsterblichkeit. Ein eindrucksvolles Epos über die Endlichkeit jedes noch so bedeutenden Menschen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Hörenswert ist jedenfalls die 9. Enigma-Variation "Nimrod" von Edward Elgar. Der Titel ist eine versteckte Würdigung von Elgars Freund und Förderer August Jaeger. - Den Streit zwischen Bauern und Hirten fechten Kain und Abel aus. Der Ackermann Kain neidet dem Schäfer Abel, dass Gott ihn und sein Opfer gnädig ansieht, ihn aber nicht. Der Streit endet tödlich - für den Hirten.

 

Wem standen erstmals die Haare zu Berge?

  •     Dem Blogger und Werbetexter Sascha Lobo
  •     Dem Erfinder Thomas Edison, als er die erste elektrische Glühlampe anbrachte
  •     Dem frühchristlichen Lehrer Manaën, als er erfuhr, was aus seinem Jugendfreund Herodes Antipas geworden war
  •     Elifas von Teman, Hiobs Freund

Richtig: D - Sascha Lobo ist bekannt für seinen leuchten roten Hahnenkamm. Aber weder ihm, noch Thomas Edison (der mit Strom experimentierte) noch dem frühchristlichen Lehrer Manaën standen als ersten die Haare zu Berge. Sondern laut Lutherbibel berichtet Elifas, einer der Freunde des vom Unglück verfolgten Hiob, wie es ihm bei einer unheimlichen Gottesvision im Traum erging: "Da kam mich Furcht und Zittern an, und alle meine Gebeine erschraken. Und ein Hauch fährt an mir vorüber; es stehen mir die Haare zu Berge an meinem Leibe." Martin Luther hat diese Redewendung also geprägt, als er Hiob 4,14f übersetzte. - Noch ein Wort zum heute weitgehend unbekannten urchristlichen Lehrer und Propheten Manaën, laut Apostelgeschichte 13,1 einer der wichtigen Persönlichkeiten in der ersten christlichen Gemeinde Antiochiens: Er hätte allen Grund dazu gehabt, dass ihm die Haare zu Berge stehen. Er war zusammen mit dem späteren Landesfürsten Herodes Antipas erzogen worden. Doch während Manaën sein Leben in die Nachfolge Jesu stellte, zog Herodes Antipas einen sehr unmoralischen Lebenswandel vor. Er verstieß seine erste Frau, eine nabatäische Prinzessen, um seine Schwägerin und Nichte Herodias zu freien, und verwickelte so sein Land in einen unnötigen Krieg mit den Nabatäern. Laut Neuem Testament soll Herodes Antipas sogar Johannes den Täufer enthauptet haben.

 

Weil ihn das Gewissen nicht biss, reden wir heute von Ge­wissensbissen. Wer war’s?

  •     Abraham
  •     Hiob
  •     Jesus
  •     Paulus

Richtig: B - Hiob hat seine ganze Familie und all sein Hab und Gut verloren, so erzählt es das gleichnamige biblische Buch: Der Teufel hat nach einer dämonischen Wette mit Gott veranlasst, dass ihm alles, was ihm lieb und teuer ist, abhanden kommt. Hiob klagt, und seine Freunde versuchen, irgendeinen Sinn in diesem Elend zu finden. Sie sagen, Hiob müsse irgendeine Schuld tragen - und sei es eine verborgene. Zuletzt sagt ihm sein Freund Bildad sinngemäß, Hiob könne Gott in seiner Tiefe und Weisheit sowieso nicht verstehen. Hiob antwortet darauf mit folgenden Worten: "So wahr Gott lebt, der mir mein Recht verweigert, und der Allmächtige, der meine Seele betrübt - solange noch mein Odem in mir ist und der Hauch von Gott in meiner Nase -: Meine Lippen reden nichts Unrechtes, und meine Zunge sagt keinen Betrug. Das sei ferne von mir, dass ich euch recht gebe; bis ich sterbe, will ich von meiner Unschuld nicht lassen. An meiner Gerechtigkeit halte ich fest und lasse sie nicht; mein Gewissen beißt mich nicht wegen eines meiner Tage." Hier kommt er also erstmals vor, der Gewissensbiss. Von dieser Übersetzung Luthers der Verse aus Hiob 27,2-4 ging die Redewendung in den Schatz geflügelter deutscher Worte ein.

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