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Mein Puls steigt auf einer Skala bis 120, als mich kurz darauf eine weitere Dame, diesmal vom Autohersteller, anruft: Wie zufrieden ich auf einer Skala von 1 bis 10 mit dem Telefonat mit der Werkstatt war. Rufen die den Rosberg auch nach jedem Boxenstopp zweimal an? Kein Wunder, dass der aufhört.
Nun ist es ja, global gesehen, nett, wenn man gefragt wird, wie es so geht. Ich habe als Migränepatientin mal an einer Unistudie teilgenommen, es ging um die Wirksamkeit psychologischer Entspannungsmethoden. Erst war es ein Geschenk, viel Zuwendung für null Geld, juhu. Man stellte sich Tunnel und langgezogene Gartenschläuche im Kopf vor, danach taxierte man seine Schmerzen auf einer Skala von 1 bis 10. Bei der dritten Sitzung erzählte mir die nette Ärztin, dass sie ihre Promotion samt Fördergeldern nur durchkriegt, wenn mein Schmerz nach der Sitzung mindestens auf fünf sinkt. Ich fühlte mich wie ein langgezogener Gartenschlauch und antwortete ab sofort immer „fünf“. Die Migräne habe ich immer noch, aber man hilft ja gern.
Kann ich nur empfehlen. Wenn Ihr Booking-Portal Sie nach dem Hotel fragt und das Hotel schon dieselbe dämliche Frage gestellt hat. Wenn Ihre Krankenkassen-App nach Ihrem Diäterfolg fragt und Ihr Fitnessstudio nach dem Verhältnis zu Ihren Eltern. Dann ist das erstens sowieso eine Unverschämtheit. Und zweitens antworten Sie immer „fünf“. Dauerhaft fünf ist so doof, dass entweder keiner mehr anruft. Oder der Fragebogenersteller ruft an und fragt, ob was nicht stimmt. Und mit dem reden Sie dann über alles. Über Ihre Migräne, Ihre Eltern und die Formel 1.