Foto: Martin Leissl
Calvin ist komisch!
Einen Comic-Klassiker und ein komisch-lyrisches Werk empfiehlt Rainer Moritz für den April
Gunter Glücklich
22.03.2016

Der kleine Calvin und sein Stofftiger Hobbes sind Klassiker der Comicgeschichte. Ihr Erfinder Bill Watterson beendete an Silves­ter 1995 tragischerweise seine höchst erfolgreichen ­Comicstrips. Wer die beiden noch nicht kennen sollte, hat mit „Calvin und Hobbes entdecken“ die wunderbare Gelegenheit, das nachzuholen – ergänzt durch ein langes Interview mit dem medienscheuen Watterson. Thunfischsandwiches, unverständige Eltern und eine sehr anstrengende Lehrerin spielen in diesen mal komischen, mal herzzerreißenden, mal philosophischen Bildergeschichten eine wichtige Rolle. Und wie ihre Namen schon verraten: Calvin und Hobbes sind außergewöhnliche Comichelden.

Calvin und Hobbes entdecken. Das große Bill-Watterson-Buch. Carlsen, 25 Euro.

 

Um die komische Lyrik steht es seit Robert Gernhardts Tod hierzulande nicht sehr gut. Der wie Bill Watterson 1958 ge­borene Christian Maintz zählt fraglos zu denen, die in diese großen Fußstapfen passen. ­Seine gesam­melte Lyrik „Liebe in Loka­len“ handelt von ICE-­Romanzen, präsen­tiert lustvolle Keiler, beschreibt Rebhuhnjagden, be­singt das Freibad von Bad ­Oldesloe, lässt Goethe & Co. häufig zu ­Wort kommen und erzählt von der Liebe in Lebens­mittelmärkten: „Neulich abends ist’s ge­wesen, / Hier ums Eck, ­bei Edeka, / Als ich hinterm Aufschnitt-Tresen / Dich, du Holde, stehen sah.“ Und das alles mit großem, überraschendem Witz und blitzsauberen Reimen.

Christian Maintz: Liebe in Lokalen. Gedichte. Kunstmann, 14,95 Euro.

 

 

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