Ohio, USA: eine echte Kleinkaliberwaffe für Kinder ab fünf, ein sogenanntes Crickett-Gewehr
Foto: An-Sofie Kesteleyn aus der Serie: My first Rifle
Sicherheit, die keine ist
Wieder ein Massaker! Und Amerikaner kaufen die Waffenläden leer
Portrait Eduard KoppLena Uphoff
21.07.2015

Im Jahr 2013 haben US-Bürger fast 14,9 Millionen Schusswaffen gekauft. Rund alle zweieinhalb Wochen kommt es in den Vereinigten Staaten zu einer Schießerei, bei der vier oder mehr Menschen getötet werden. Pervers ist: Nach einem Massaker, zum Beispiel jenem in der Grundschule in Newtown im Dezember 2012, bei dem ein Zwanzigjähriger 20 Erstklässler, sechs Angestellte und seine Mutter umgebracht hatte, floriert der Umsatz der Waffenhändler und der Aktienkurs der -hersteller. Schamlos ist: Nur einen Tag nach dem Mord an neun Teilnehmern der Bibelstunde einer afro­amerikanischen Methodistengemeinde in Charleston/New York vor sechs Wochen präsentiert der Waffenhersteller Smith & Wesson seine außerordentlich guten Quartalsergebnisse und Perspektiven.

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Mord beflügelt das Geschäft. Sei es, dass sich Amerikaner besser verteidigen wollen, sei es dass sie einer Einschränkung des Waffenhandels zuvorkommen wollen: Sie rüsten auf. Präsident Obamas kritische Nachfragen scheitern an der Macht der Waffenlobby und dem schizophrenen Sicherheitsdenken der Bürger. Die scheinen nicht zu begreifen, dass mehr Waffen nicht mehr Sicherheit bringen, sondern mehr Gefahr.

Obama steckt in einem Dilemma: Fordert er härtere Gesetze, kaufen die Amerikaner die Läden leer. Schiebt er das Thema beiseite, lässt die Kaufsucht nach. Aber stillhalten ist keine Antwort.

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Ja, Amerika ist krank. Kein Bier fuer Jugendliche unter 21 und keine Altersuntergenze fuer Schusswaffen. Am kraenkesten sind die Evangelikalen.

Gruss Helmut - evangelisch-methodistischer Christ - seit 58 Jahren in USA