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Am Anfang stehen immer Versprechungen: In Kambodscha kannst du mit Kaffeeverkauf viel Geld verdienen. Oder: Du kannst als Hausangestellte arbeiten und wirst gut bezahlt. In der Hoffnung, der Armut zu entfliehen, folgen viele junge Frauen im Süden Vietnams Menschenhändlern in die Nachbarländer. Ein Beispiel für viele: Statt Kaffee zu verkaufen, landete eine Frau aus der südvietnamesischen Provinz Soc Trang in einem kambodschanischen Bordell. Sie konnte fliehen, aber zu Hause geriet sie sogleich wieder in wirtschaftliche Not.
In Soc Trang ist Frauenhandel ein noch größeres Problem als sonst im Land, sagen Mitarbeiterinnen der einheimischen Frauenunion, die – unterstützt von Brot für die Welt – eine Anlaufstelle für die Opfer bietet. Die Menschen sind sehr arm, viele Frauen arbeiten als Tagelöhnerinnen, sind Analphabetinnen. Die Frauenunion klärt auf über die Gefahr der Verschleppung, kümmert sich um Rückkehrerinnen, vergibt Kleinkredite, vermittelt betriebswirtschaftliches Wissen und Jobs. Ihr Ziel ist, dass Frauen finanziell sicher dastehen – und damit weniger anfällig sind für falsche Versprechungen.