08.01.2018

Ich finde viele Ärzte ziemlich merkwürdig. Manche schauen gar nicht erst vom Computer auf, wenn ich ihr Sprechzimmer betrete. Andere jammern mir die Ohren voll über die Krankenkassen, von denen sie sich schlecht bezahlt und dauerkontrolliert fühlen. Oder werden pampig, wenn ich eine selbst zu bezahlende Untersuchung ablehne. Und richtig garstig, wenn ich die von ihnen eindringlich empfohlene Operation ablehne (die nach aktuellem Wissensstand gar nicht mehr gemacht werden sollte).

Ja, es gibt auch gute Ärzte und Ärztinnen! Das sind Menschen, die mir erst einmal ein, zwei Minuten zuhören, die sich auf dem aktuellen Wissensstand halten, die ehrlich sagen, dass man nicht sicher weiß, ob eine bestimmte Behandlung hilft oder nicht, die zusammen mit mir überlegen, was nun das Beste wäre für mich.

Oder neulich die Ärztin in der Ambulanz der Augenklinik, die ich aufsuchte, weil ich nur noch schwarze Schlieren sah: Diese Oberärztin schob nicht sofort ihre Augenuntersuchungsgeräte zwischen sich und mich, sondern stellte sich mir erst einmal vor und schaute mich dann ruhig und freundlich an. Ich hätte ihr die Füße küssen mögen.

Was aber tun, wenn man mit einem ärztlichen Kommunikationsmuffel zu tun hat, wenn man in die Mühlen des Medizinsystems gerät und merkt, dass es da oft vor allem ums Geldverdienen geht und weniger darum, was der Patientin, dem Patienten hilft? Und was bitte soll man tun, wenn man nächtens im Krankenhaus starke Schmerzen hat und zu hören bekommt: „Sie können keine Schmerzen haben, Sie haben schon was bekommen“?

Antworten auf solche Fragen finden Sie in der aktuellen chrismon-Geschichte über die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten. Wo man im Internet fündig wird, wenn man nach Informationen über Krankheiten und Behandlungen sucht, und wie man Gesundheitsportale bewerten kann, lesen Sie in meinem Online-Dossier.

Ach, übrigens: Lassen Sie den nächsten Gesundheits-Check-up doch einfach mal ausfallen! Nützt Ihnen nichts. Das sagen die weltweit vernetzten Ärzte und Wissenschaftlerinnen, die an einer evidenzbasierten Medizin arbeiten. Die wichtigsten wissenschaftlich belegten Erkenntnisse fasst - extra für uns Laien - die Bewegung „Choosing wisely“ in einem munteren (englischsprachigen) Tanzvideo zusammen. Dauert nur vier Minuten, am besten, man wippt ein bisschen zur Musik - schon fühlen Sie sich besser. Versprochen!

Christine Holch
Chefreporterin