Pilzsammler
epd-bild / Steffen Schellhorn
Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor mehr als 32 Jahren wirkt sich auch in Deutschland immer noch aus. In einigen Regionen von Bayern seien bestimmte Wildpilzarten nach wie vor stark radioaktiv belastet.
17.10.2018

Wie das Bundesamt für Strahlenschutz am Mittwoch in Salzgitter weiter mitteilte, könnten beispielsweise Braunscheibige und Orangefalbe Schnecklinge oder Rotbraune Semmelstoppelpilze mehrere Tausend Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm aufweisen.

Becquerel

Die Einheit Becquerel gibt die Anzahl radioaktiver Zerfälle pro Sekunde wieder. Für Pilze, die in den Handel gebracht werden, gilt in Deutschland ein Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm. Radioaktives Cäsium-137 wurde durch den Unfall in Tschernobyl in großen Mengen freigesetzt. Wegen seiner Halbwertzeit von rund 30 Jahren ist das aus dem Unfall stammende Cäsium-137 bisher erst zur Hälfte zerfallen.

Nachweisgrenzen

Die höchsten Konzentrationen von Cäsium-137 sind dem Bundesamt zufolge in Wildpilzen in kleineren Gebieten im Bayerischen Wald, im Donaumoos südwestlich von Ingolstadt und in der Region Mittenwald zu finden. Diese Regionen seien durch den Reaktorunfall im Jahr 1986 zehnmal höher belastet worden als beispielsweise der Norden Deutschlands.

Insgesamt ging die radioaktive Belastung von Lebensmitteln infolge des Tschernobyl-Unglücks aber deutlich zurück. So sanken etwa die Cäsium-137-Werte bei Fischen aus Binnengewässern in Süddeutschland seit 1986 um den Faktor 200. Auch bei Milch nehme die Belastung stetig ab und liege auf einem niedrigen Niveau, hieß es. Bei Trink- und Grundwasser seien nahezu alle Messwerte für radioaktives Cäsium sehr gering, sie lägen weit unterhalb der geforderten Nachweisgrenzen.

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