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Manchmal muss es schnell gehen. Man hat Lust auf etwas Herzhaftes, aber die Geschäfte sind zu. Den Lieferservice anrufen? Ganz schön viel Aufwand für eine Kleinigkeit und - verständlicherweise - bei kleinen Summen wird nicht kostenfrei zugestellt. Oder die Einladung zu Freunden steht kurz bevor - bloß: Was sollen wir mitbringen? Sie mögen am liebsten selbstgemachte Kleinigkeiten. Die Zeit drängt.
Hier kommt die ultimative Idee für fast alle Lebenslagen. Schüttelgurken! Fix gemacht, zum Reinsetzen gut und der Hit für alle, die es gerne knackig und würzig mögen. Man braucht dazu Gurken, entweder die normalen Salat- oder Schlangengurken, besser noch dicke Landgurken. Am besten sind kurze kleine Einlegegurken. Irgendetwas davon findet sich immer im Kühlschrank. Im Zweifelsfall gehen auch Zucchini.
Ich nehme mal ein Pfund, es kann natürlich auch mehr oder weniger sein. Die anderen Zutaten dann entsprechend vermehren oder verringern. Jetzt geht‘s los: Man schrubbt die Gurken sauber und schneidet die Enden ab, weil die manchmal bitter sind. Die Gurken quer oder längs in dickere Scheiben oder „Platten“ schneiden. Eine Zwiebel würfeln, aber nicht zu fitzelig. In größeren Stücken kann man sie später gut als Würze für andere Speisen verwenden.
Ich habe für unsere Vorratshaltung viele Gläser zu Hause, solche mit Schraubdeckel und - ganz neu angeschafft - eine Menge Einmachgläser mit Dichtungsringen und Schnappverschluss. Was man nimmt, ist nicht ganz so wichtig - die Gläser mit Schnappverschluss sind etwas besser, weil das Füllgut „Luft nach oben“ hat und man nicht dauernd aufmachen und nachschauen muss, wie es um das Eingemachte steht.
Aber die Schüttelgurken halten sich eh nicht lange. Vor dem potenziellen Verfall sind sie längst weggefuttert. Also rein mit den Gurken in welche Gläser auch immer. Zwiebeln dazu. Wer mag, kann 50 Gramm Zucker hinzufügen. Ich nehme nur zuckerfreie Varianten wie Birkenzucker (Xylit) oder Erythrit. Beide haben keine Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel. Das ist mir wichtig, weil in vielen Nahrungsmitteln schon viel zu viel Zucker versteckt ist.
Dann braucht es noch 70ml Essig. Ich selber bevorzuge weißen Balsamico, der ist besonders fein. Eine gute Alternative ist Apfelessig. Dann noch vier TL Salz und ebenso viel Senfkörner. Das ist die „Urversion“. Mit der kann man spielen: Chilischoten, Ingwer, Knoblauch, Kurkuma, Pfeffer, Agavensirup, Kräuter … Aber ich würde erst mal simpel starten! Es soll ja schnell gehen und trotzdem sensationell schmecken.
Wenn Glas oder Gläser nach maximal 20 (!) Minuten Arbeit gefüllt sind, ordentlich verschließen. Fest schütteln, damit sich Zucker und Salz auflösen … „Schüttelgurken“! Gerne auch auf den Kopf stellen, damit sich der Inhalt vermengt. Nach zwei Stunden sind die Gurken essbar - so hurtig und preiswert ist kein Lieferservice. Noch ein Blick auf die Zwiebelchen: Sie passen perfekt in hausgemachte Remoulade, in alle Salate und Saucen.
Oder haps, Fast Food, rein in den Mund, weg. Leider habe ich jetzt kein Mitbringsel mehr.
Von der Kolumne zum Buch:
Sie wollen mehr lesen? Dann gibt es jetzt das Buch dazu von Susanne Breit-Keßler