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Ich bin gerne zuhause. Trotzdem überfällt mich immer wieder wilde Sehnsucht nach Asien. Menschen, Landschaft und Klima - eine grandiose Horizonterweiterung. Und natürlich begeistert mich das Essen. Leicht, bekömmlich und gesund. Wenn es bei uns so schweißtreibend heiß ist wie im sommerlichen Asien, dann empfiehlt sich eine solche Küche. Sie macht satt, ohne dass man sich danach pappvoll fühlt.
Kürzlich habe ich uns eine lukullische Reise nach Fernost gegönnt. Genauer gesagt, nach Vietnam. Es gab bei uns daheim den dort so beliebten luftigen Hühnersalat mit Nudeln und Brühe. Hier das Rezept, mit dem man es sich einfach oder ein bisschen schwerer machen kann. Ich habe die letztere Variante gewählt. Dazu braucht es zuerst eine kräftige, selbstgemachte Hühnerbrühe. Stattdessen lässt sich auch ein Instant-Produkt verwenden.
Ich ziehe aber die aus dem eigenen Topf vor. Ich stelle bei Gelegenheit eine größere Menge aus Karkassen, Hühnerflügeln und -schenkeln her und friere die Brühe in Portionsgröße ein. Dann hat man nur einmal den Aufwand. Für zwei Personen nehme ich einen Liter. In der heißen Brühe lasse ich eine Hühnerbrust gar ziehen. Sobald das Hühnchen abgekühlt ist, zupfe ich es in feine Streifen. Die Brühe bitte warm halten!
Eine Tasse davon vermische ich mit zwei EL Sojasauce, einem EL Reisessig, einem EL Birkenzucker oder Agavensirup, einem TL scharfer Chili-Sauce, etwas Salz und Fischsauce. In einem kleinen Topf brate ich entweder eine kleingehackte Zehe Knoblauch oder eine geschnittene Schalotte leicht an - je nachdem, wer mitisst. Es gibt ja ausgesprochene Knofelhasser - oder Termine, die es verbieten, allzu sehr nach der Lauchpflanze zu „duften“.
In den Topf mit gebratenem Knoblauch oder Zwiebel gebe ich die Tasse gewürzte Hühnerbrühe. Dazu kommen zwei EL Wasser, die ich mit einem halben TL Stärke verrührt habe. Alles aufkochen. Wenn die Sauce andickt, beiseitestellen und kalt werden lassen. Nun noch 150 gr Reisnudeln bissfest kochen. Die fertigen Nudeln vermische ich mit Sesam- oder Erdnussöl. Sie kommen auf Teller mit grünem Salat. Da kann man nehmen, was man mag.
Auf Salat und Nudeln lege ich das „pulled chicken“ und schwups, etwas von der herrlichen Sauce drauf! Eine notwendige Ergänzung sind geröstete und gehackte Erdnüsse, Frühlingszwiebeln und Koriander. Von der heißen Hühnerbrühe fülle ich etwas in zwei kleine Schalen und füge ein paar Ringe Frühlingszwiebeln hinzu. Die Brühe wird zum Salat serviert. Mal ein Happs Salat, dann ein Löffelchen Brühe …
Von der lukullisch-leichten Fernreise darf gerne etwas übrig bleiben. Restliche Nudeln kann man am nächsten Tag gut mit Champignons, Erbsen und Eiern aufbraten. Die Sauce hält sich tagelang im Kühlschrank und die Brühe wird eingefroren oder gleich wieder verwendet. Nix kommt weg! Und das Fernweh ist auf diese feine Weise therapierbar… Bis es uns wieder einmal weit weg treibt und ich auf den Straßen Asiens neue Rezepte sammeln kann.
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