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Beinahe kein anderes Lied im Gesangbuch ist mir für meinen Glauben und auch für meinen Alltag so ein Schatz wie "In dir ist Freude in allem Leide" (EG 398). "In dir ist Freude in allem Leide, o du süßer Jesu Christ! [. . .] Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet"– das heißt nicht, immer glücklich zu sein, nur weil ich glaube. Im Gegenteil.
Als ich Theologie in Rostock studierte, fand ich keine Gemeinde, in der ich mich wohlfühlte. Das war fatal für mich, denn Theologie studierte ich damals, weil ich meine Kindheit und Jugend in der Gemeinde gelebt hatte. Ich konnte mir für mein Leben nur vorstellen, Pastorin zu werden. Dazu hatte ich mich mit 13 Jahren entschlossen. Immer in der christlichen Gemeinschaft leben, so sollte es sein. Mehr noch, ich wollte sie mitgestalten dürfen. Ohne die Gemeinschaft aller Glaubenden fühlte ich mich schnell einsam, mitten in der theologischen Fakultät.
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Statt das Leben im Glauben mit anderen zu teilen, lernte ich zu akzeptieren, dass alles auseinandergenommen wurde, was ich über meinen Glauben, mein Gottesbild dachte zu wissen. Ich wusste nicht, wie ich meinen Glauben wieder zusammensetzen sollte ohne meine Gemeinde. Also lebte ich mehr als zwei Jahre in einer Glaubenswüste. Gott hatte mir schrecklich gefehlt, aber ich konnte ihn nicht spüren.
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Guten Tag, diesen Artikel…
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Guten Tag,
diesen Artikel fand ich außerordentlich aufbauend und ermutigend.
Beeindruckend, wie die Autorin beschreibt, dass sie im Gedanken an das Lied "In dir ist Freude" ihren schweren Verlust bewältigen und annehmen konnte! Das stärkt auch meinen Glauben. Ich wünsche mir weiter solche guten Beiträge.
Mit freundlichen Grüßen
Hildegard Denkhaus