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Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.
"Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe. Wie im Himmel so auf Erden…." Das Vaterunser. Und ob allein oder in einer Gruppe gesprochen, gedacht oder gemurmelt, beruhigen mich diese Verse immer wieder, auch gerade in dem Wissen, dass Großmütter und -väter und viele, die uns vorgefahren sind, darin Verbindung suchten.
Eckart von Hirschhausen
Himmel und Erde hängen zusammen. Geistig und ganz physikalisch. Wir haben eine Atmosphäre um den Erdball, die dünner ist als die Haut eines Apfels. Alexander Gerst sagt, aus dem Weltall erst versteht man, wie gefährdet dieser hauchdünne Schleier ist, der unseren Planeten unter allen anderen im leeren und kalten Universum schützt und Leben ermöglicht.
Die Klimakrise ist menschengemacht. Deshalb können und müssen Menschen etwas ändern. Sich. Aber das war schon zu Jesu Zeiten nicht einfach. Wir trampeln weiter wie die Kamele, dabei haben wir ein echtes Nadelöhr. Auch wenn alle nur über Corona geredet haben: 2020 war wieder eines der wärmsten Jahre seit der Wetteraufzeichnung, wie 2018 und 2019. Der Wald steht schwarz und könnte schreien. Hitzetote, Allergien, tropische Mücken in Baden-Württemberg, West-Nil-Virus in Ostdeutschland, Dürre, Extremwetter. Wir sind die erste Generation, die die Wirkung der Klimakrise auch in Deutschland voll mitbekommt. Und die letzte, die etwas ändern kann. Doch wenig deutet darauf hin, dass wir umkehren.
Ich mache mir Sorgen um den Zustand von Himmel und Erde. Und ich frage mich, welche Rolle die Kirchen, Christinnen und Christen, die Spiritualität spielen könnten, um die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen aufzuhalten? Manchen waren Debatten um die Umwelt lange zu politisch und nicht fromm genug. Dabei ist die Klimakrise nicht nur ein physikalisches Problem, sondern auch ein spirituelles. Wir verbrauchen so viel, weil wir nicht wissen, was wir wirklich brauchen. Und für die Abkehr vom Hyperkonsum braucht es eine positive Vision, die attraktiver ist, als das, was wir schon kennen. Diese visionäre Kraft im Glauben gilt es wieder freizulegen und spürbar zu machen. Das ist kein "Verzicht" und keine Diktatur, sondern Lebensqualität und körperliche und seelische Gesundheit.
Viele internationale Vereinbarungen und Institutionen schwächeln durch nationale Egoismen, die Kirchen bleiben als einer der wenigen "Player", die ein globales Netzwerk und Verantwortungsgefühl haben. Sollte es für sie nicht oberste Priorität sein, die Klimakrise, das Artensterben und die drohenden Kriege um Wasser, Nahrung und Lebensraum als die Chance zu begreifen, die großen Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung zusammenzubringen? Global ist hier!
Übernächstenliebe
Ein Virus braucht kein Visum, um eine Ländergrenze zu überspringen, ein C02-Molekül fragt nicht, von wem es ausgestoßen wurde. Wir haben den einen Himmel, der uns allen gehört. Und der ist sehr viel endlicher als in unserer Vorstellung. Wenn Johannes in der biblischen Offenbarung schreibt: "Der dritte Teil der Erde verbrannte, und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles Gras verbrannte", fragt man sich, wie er die Szenarien des Weltklimarates schon kennen konnte. Eben doch ein Prophet?
Wieso Eckart von Hirschhausen fordert, dass sich die Kirche an die Spitze der Klimabewegung setzt
Während der Zeithorizont von Politikern oft nicht ausreicht, um unpopuläre Entscheidungen voran zu bringen, haben Kirchen einen Blick über Jahrhunderte: in beide Richtungen. Es braucht eine neue Ethik, eine neue Aufklärung, und vielleicht ein neues Wort: "Übernächstenliebe".
Keine Panik, aber Priorität
Von Ernst Ulrich v. Weizsäcker lernte ich den Unterschied zwischen einer leeren und vollen Welt. Vor 2000 Jahren in Wüstenregionen ließ sich leicht sagen: "Seid fruchtbar und mehret euch. Macht euch die Erde untertan." Heute in einer vollen Welt, müssen wir statt auf Wachstum auf das Gleichgewicht achten, auf die Kipppunkte ohne Wiederkehr. Wir sind dran. Die Dringlichkeit ist vielen nicht bewusst. Keine Panik, aber Priorität. Gesunde Menschen gibt es nur auf einer gesunden Erde. Wir könnten es so schön haben hier – um nicht zu sagen: den Himmel auf Erden.
Vaterunser (Matthäusevangelium 6,9-13)
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.
Das " Wir " Gefühl habe ich
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Das " Wir " Gefühl habe ich nicht.
Auf ZDF läuft ein Dokumentarfilm über die Zwangsumsiedlung eines indigenen Dorfes im Regenwald wegen Kohleabbau, und den Betrug, der diesen Menschen angetan wurde.
Da " wir " offensichtlich so absolut machtlos diesen Machenschaften gegenüber sind, finde ich , dass Nichtwissen unenndlich viel mehr ist, als das Wissen darum und das sich Einrichten in dieser Welt.
Es ist ein Irrtum , zu behaupten, diese Welt sei wertvoll.
Auf der anderen Seite muss man nicht auch noch von denjenigen Menschen zum Affen gehalten werden, denen man eigentlich vertraut, ich meine hier die Kirche, die ihre eigenen Leute völlig missachtet, b.z.w. weil sie selber keinen Durchblick mehr hat (? )
Ich weiß es nicht.
" Von Ernst Ulrich v. Weizsäcker lernte ich den Unterschied zwischen einer leeren und vollen Welt. "
Dürfte schon sehr lange her sein, wird aber noch immer als Beispiel hervorgeholt ! Mir scheint, manche Leute ruhen sich einfach nur auf ihren Lorbeeren aus, und denken, das bleibt für immer so.
Ich hasse alle Schwafler dieser deutschen Medienwelt, womit ich nicht sage, dass alle so sind.
" Wir haben eine Atmosphäre um den Erdball, die dünner ist als die Haut eines Apfels."
So geht es mir auch. Wir sind alle betroffen.
Fangen Sie bei sich an, lieber Herr Hirschhausen. Das wäre ein guter erster Schritt in die richtige Richtung.
" Die Klimakrise ist menschengemacht. Deshalb können und müssen Menschen etwas ändern. "
Das klingt in meinen Ohren wie reinstes Kabarett, weil es so abgedroschen ist.
Setzen Sie sich also in Ihrem Arbeitszimmer hin, schliessen die Tür hinter sich, und beten, ohne gleichzeitig an einem Entwurf für ein neues Stück zu denken, oder zu schreiben, denn ich kann mir vorstellen, dasss Sie es gar nicht können, nämlich still sein, ohne an andere oder für andere zu schreiben .
Die Ewigkeit wird es Ihnen danken.
Wir müssen lernen mehr Distanz einzuüben. Die Maske macht die Seele krank, und je länger das dauert, desto schlimmer wird`s.
" Das Vaterunser :Und ob allein oder in einer Gruppe gesprochen, gedacht oder gemurmelt, beruhigen mich diese Verse immer wieder, auch gerade in dem Wissen, dass Großmütter und -väter und viele, die uns vorgefahren sind, darin Verbindung suchten."
Schön, wahrscheinlich gingen Sie deshalb zum Fernsehen, wegen dieses überbordenden Sendungsbewusstseins, vermute ich.
Aber es ist verdammt oberflächlich. Ein Gebet ist kein magischer Spruch, der alle Türen öffnet.
Achtung und Respekt sind wertvoller als ein Gebet, dass , wie die Bibel , in aller Munde ist. Wahren Sie Abstand, respektieren die anderen, das wäre mein gutgemeinter Rat.
Sehr geehrte Damen und Herren
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Sehr geehrte Damen und Herren,
früher habe ich auch meine Hoffnung auf die christlichen Religionen gesetzt als eine starke unabhängige Kraft, die Veränderungen zum Wohle aller Menschen vorantreiben kann. Allein, diese Hoffnung ist bitter enttäuscht worden. Wenn es im Glaubensbekenntnis heißt "Ich glaube an Gott den Herrn, den Schöpfer Himmels und der Erden ...", dann müssten die Christen doch die größten Umwelt- und Tierschützer sein, die zusammen mit Greenpeace, dem WWF, BUND und vielen anderen NGO's für den Erhalt der Umwelt kämpfen. Sie tun das aber nicht! In Deutschland profitiert die Kirche sogar via "Kirchensteuer" vom ungehemmten Wachstum, von elender Massentierhaltung, vom Artensterben aufgrund von landwirtschaftlichen Monokulturen, von Überfluss und Verschwendung und von einer zunehmenden Überforderung der Menschen durch Stress im Job einerseits und prekärer Unterbeschäftigung andererseits. Die Kirchen akzeptieren auf diese Weise die zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit aufgrund der zunehmenden Spaltung zwischen Arm und Reich verursacht durch einen unkontrollierten Kapitalismus. Ich prophezeie: wenn die Kirchen diese Haltung aufgeben würden, wenn sie sich für die Bewahrung der Schöpfung und für das Gemeinwohl einsetzen würden, dann würden viele, viele Menschen wieder eintreten, mich eingeschlossen. Ich glaube, es gibt eine große Sehnsucht nach einem Ende des Turbokonsums und einem Leben in Gemeinschaft und Solidarität mit der Natur und nicht gegen sie.
Viele Grüße, Ihr
Uwe Dieckmann