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Ich mag Süßes nicht ganz so gern. Gummibärchen schon, getrocknete Mangostreifen, auch hie und da eine Praline. Und lieber als Desserts esse ich Vorspeisen. Aber da gibt es etwas, das trägt seinen Namen zu Recht. Das Parfait! Es ist tatsächlich schlichtweg vollkommen, nämlich perfekt. Manches Parfait ist sogar herzhaft, dann, wenn es auf einer delikaten Farce aus Fisch, Fleisch oder Meeresfrüchten beruht. Solche Pasteten, Terrinen und Sülzen werden in Förmchen gekühlt, auf Platten „gestürzt“ und an festlichen Tafeln serviert. Habe ich auch schon gemacht - mit Gemüse zum Beispiel. Super!
Aber im Advent und an Weihnachten ist mein Favorit für den Nachtisch ein anderes Parfait, das süße Halbgefrorene. Stollenparfait etwa ... zum Niederknien köstlich. Außerdem ziemlich einfach, also wirklich ganz leicht zu machen. Meistens hat man dafür sowieso alles zuhause. Darf ich jetzt schon eine kleine Empfehlung für das Weihnachtsmenü geben, damit Sie ganz gelassen auf die Feiertage zugehen können? Denn niemand braucht in diesem Jahr noch zusätzliche Herausforderungen - auch und erst recht nicht beim Essen.
Ein Workout der besonderen Art
Also: 150 Gramm Christstollen kleinkrümeln (oder Lebkuchen, geht genauso) und mit zwei Esslöffel Orangensaft und einem Esslöffel Rum vermengen. Lieber ein Häuchlein mehr als zuwenig. Jetzt zwei ganze Eier und zwei Eigelb, eine Prise Salz und 80 Gramm Zucker aufschlagen. Hier braucht es Geduld, damit die Masse herrlich cremig und hellgelb wird. Ich habe keine Küchenmaschine, die das für mich erledigt. Aber mit einem Handmixer geht es auch - das Work Out der besonderen Art, wenn man zwischendurch nicht zu viel nascht. Also: Minimum sechs Minuten rühren.
Danachnoch 200 Milliliter Schlagsahne schlagen. Das Stollen- oder Lebkuchengekrümel sanft unter die Eimasse heben, dazu die feste Sahne. Alles in Förmchen füllen und für sechs Stunden ins Gefrierfach stellen. Ich habe kleine aus Silikon, aus denen sich das Parfait gut lösen lässt. Bei anderem Material gibt man besser vor dem Befüllen Klarsichtfolie hinein, so kann man das Halbgefrorene später leichter herausheben. Parfait perfekt. Kurz vor dem Servieren noch ein paar Rumrosinen obendrauf. Manchmal kann man selbst Vollkommenheit noch toppen. Aber nur ganz selten.
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Parfait (mit ganz viel Ei)
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Liebe Frau Breit-Kessler, wenn ich mir Ihr Parfait vorstelle, könnte mir das Wasser im Mund zusammengelaufen sein. Früher.
Als Beitrag zu einem Menue, an dem auch Veganer mit am Tisch sitzen, ist es wenig geeignet- und mir als zwar Nicht-Veganerin, aber Tierschützerin, Gegnerin der Tierausbeutung und ernährungsbewußt Lebende ist einfach zu viel Ei drin. Da Sie ja auch wissen, was in der Eierproduktion los ist, wäre es toll, wenn Sie eine alternative Zubereitung ohne Ei anbieten könnten. Dann wäre es Parfait perfekt Klappt Ihr Rezept evtl. auch mit Ei-Ersatz?
Ich grüße Sie ganz herzlich und wünsche Ihnen schöne Feiertage.
Inge Schönberger