Lange Zeit hatte das Wort Dynamik für die Menschen, denen ein wirksamer Klimaschutz am Herzen liegt, keinen guten Klang: Der Zuwachs an Treibhausgasemissionen ist ungebrochen, das in Paris formulierte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist kaum erreichbar.
Auch der Klimagipfel in Glasgow kann diese Negativdynamik nicht durchbrechen. Wie auch? Wenn Delegierte aus fast 200 Staaten verhandeln, ist nur ein Minimalkonsens möglich. So stemmten sich China und Indien gegen die Formulierung, einen "Ausstieg" aus der Energiegewinnung aus Kohle zu beschließen. Stattdessen ist nun von "Abbau" die Rede.
Nils Husmann
Eine neue Dynamik ist trotzdem möglich. Indien verkündete, bis 2070 klimaneutral werden zu wollen. Ja, das ist lange hin, aber wer sich in Europa darüber empört, sollte bedenken: Wir belasten die Atmosphäre deutlich länger als die Menschen in Indien oder China.
Interessant ist die Wahl der Mittel: Mit einem massiven Ausbau der erneuerbaren Energien will Indien es bis 2030 schaffen, die Hälfte des Stroms aus Sonne und Wind zu gewinnen. Die Erneuerbaren sind günstiger als Kohle, können fossile Kapazitäten zügig ersetzen. Machen Staaten wie Indien gute Erfahrungen mit grünem Strom, werden Jahreszahlen wie 2070 zur Makulatur − denn dann geht es schneller. Das wäre dann endlich einmal eine gute Dynamik.
" Wir belasten die Atmosphäre
" Wir belasten die Atmosphäre deutlich länger als die Menschen in Indien oder China."
Echt jetzt ?
Ich bin wirklich ein Idiot, dass ich hier immer noch lese !
Gott vergib mir diese Dummheit ! !!
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