Sieben Dinge
Maren Amini
AIDS-Impfung und Rolling Stones
privat
26.04.2017
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Sehr geehrte Damen und Herren,

da bei den Altkatholiken auch Frauen ordiniert werden, ist die "erste katholische Pfarrerin" schon längst geweiht. Wie lange die "Römisch-Katholischen" noch auf ihre erste Pfarrerin warten müssen, weiß allerdings  nur der liebe Gott ☺.

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Müller

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Liebe Redaktion,

in der Ausgabe 5/2017 haben Sie "Sieben Schlagzeilen der nächsten 30 Jahre" abgedruckt. Darunter auch "2035:... Erste katholische Pfarrerin geweiht." Das ist freilich doppelt unwahrscheinlich, denn die katholische Kirche kennt aktuell (leider) nicht nur keine weiblichen Pfarrer, sondern auch überhaupt keine Pfarrerweihe, sondern eine Priesterweihe.

"Pfarrer" ist eine Amtsbezeichnung, die ein Priester i.d.R. mit der Leitung einer Pfarrei erhält. So ist etwa ein Kaplan zwar geweihter Priester, aber noch kein Pfarrer, da er nicht selbständig eine Pfarrei leitet.

Es begegnen einem leider oft solche Fehler, die man vielleicht konfessionelle false friends nennen könnte. Z.B. wenn davon die Rede ist, dass wiederverheiratete Katholiken nicht zum Abendmahl zugelassen seien. Gemeint ist wohl die voll Teilnahme an der Eucharistie oder Messfeier. Richtig wäre, dass sie von den Sakramenten ausgeschlossen sind. Zum evangelischen Abendmahl sind diese Menschen m.W. durchaus eingeladen.

Wir sollten  - ganz im Sinne dur Nutzung der "kreativen Kraft des konfessionellen Differenz" (Käßmann) - es bei den Unterschieden genau nehmen, nicht um etwa das Trennende zu betonen, sondern um uns gegenseitig besser kennen und verstehen zu können. Katholiken, lernt die evangelische Sprache, Evangelische, lernt die katholische Sprache!

Dr. Martina Haag

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Liebe Chrismon-Redaktion,

die Sieben Schlagzeilen der nächsten 30 Jahre gefallen mir gut, doch mit "2035 Erste katholische Pfarrerin geweiht" liegen sie etwas daneben.

Die erste katholische Priesterin (Pfarrer weiht man nicht, sondern setzt man ein/installiert man) wurde schon 1996 vom deutschen alt-katholischen Bischof Joachim Vobbe in Konstanz geweiht. Jetzt sind wir schon Gründungsmitglied der AcK und Chrismon kennt das katholische Bistum der Alt-Katholiken immer noch nicht? Man muss doch nicht erst 499 Jahre alt sein, um Wahrnehmung zu verdienen - 145 sind doch auch nicht von Pappe.

Liebe Grüße Jürgen Schomburg, Bretten

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Kaum eine der großen Institutionen in unserem demokratischen Zeitalter diskriminiert die Frauen so sehr wie die kath. Kirche – und zwar durch Verbot der Empfängnisverhütung, der Priesterehe und der Frauenordination. Diese Einstellung kommt einer Verletzung der Menschenwürde gleich und stellt einen Verstoß gegen die Menschenrechtscharta dar.

Für die Männer dominierte Klerikerkirche gilt es wohl vorrangig, die patriarchalen (Macht-) Strukturen der Kirche zu erhalten; die sowohl neutestamentlich als auch theologisch nicht nachvollziehbaren Argumentationskonstrukte zur Abwehr von Frauen in Leitungspositionen können zumindest nicht mit Jesusworten bestätigt werden; der ehemalige Wiener Kardinal König sagte 1993 : „Der Priester- und Bischofsweihe der Frau in der katholischen Kirche steht kein Glaubensgrund entgegen.“

Der Anspruch des Papstes, dass sein Nein zur Frauenordinination „unumkehrbar und unfehlbar“ sei, bedarf einer entschiedenen Zurückweisung ; es wird immer offensichtlicher, dass päpstliche Oberhirten in den letzten 30 Jahren ihre Machtkompetenzen in theologischer Hinsicht immer stärker auf die Einforderung einer strengen Arkandisziplin und unbedingten Gehorsams bei ihren „Schafen“ fokussieren und damit in zunehmendem Maße eines Machtmissbrauchs ihres Amtes erlegen sind.

Die Tatsache, dass viele Textstellen im NT heute gelesen und verstanden werden müssen vor dem Hintergrund zeitbedingter sozialer, kultureller und gesellschaftspolitischer Eigen- und Besonderheiten, hat zwar bei Vertretern einer aufgeklärten Exegese längst Eingang gefunden, doch scheint diese Erkenntnis bei Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz noch nicht auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein.

In all ihren Aktionen zur Herabsetzung der Frauenwürde können sie sich auf Jesus von Nazareth nicht berufen. Der Mensch Jesus v. Nazareth ist in Vergessenheit geraten – man sieht alles nur mit einem Dogmen-Tunnel-Blick fernab der Wirklichkeit.

Paul Haverkamp, Lingen