In welchen Momenten fühlen Sie sich lebendig?
Wenn ich an den großen Stausee fahren kann. Im Herbst habe ich dort die Kraniche beobachtet. Die Stille, der Sonnenuntergang und dazu die Geräusche der Vögel, das fühlte sich sehr lebendig an. Die Naturerfahrung ist immer am schönsten. Sehr berührt hat mich aber auch eine Rabbinerordination. Man hörte in der Synagoge die Stimmen der Kantoren, ohne sie zu sehen. In diesem Fall war es die Synagoge, doch das kann mir in einem großen Kirchenraum mit Chormusik genauso geschehen. Das sind unmittelbare Momente der Lebendigkeit, da ist die Seele präsent.
Haben Sie eine Vorstellung von Gott?
Ja, aber keine, die ich mit anderen würde teilen wollen. Dieser Gott ist in meinem Herzen ein Fundament. Ich spüre, dass er da ist. Ich habe ein tiefes Gottvertrauen, und das besonders in Situationen, in denen es mir wichtig ist, dass ich mich nicht allein fühle. Diese Nähe Gottes habe ich gespürt, als mein bester Freund gestorben ist. Er hatte Krebs, und ich bin jedes Wochenende von Erfurt zu ihm nach Marburg gefahren. Und dann musste ich unter der Woche nach Frankfurt am Main zu einem Termin. Als ich auf der Höhe von Marburg war, rief seine Frau an und sagte: „Helmut stirbt.“ Da habe ich gespürt: Mein Gott ist bei mir. Ich hatte nur wenige Kilometer, dann konnte ich bei ihm sein. Da kann mir keiner erzählen, dass das Zufall ist. Gott wollte, dass ich bei ihm bin.
Muss man den Tod fürchten?
Jeder Mensch sollte Respekt vor dem Ende des Lebens haben, es aber nicht fürchten. Das Schlimme ist ja: Wenn wir ihn fürchten, lassen wir den Tod Macht über uns bekommen. Ich bin ihm früh begegnet. Als ich elf Jahre alt war, starb mein Vater, ich war an dem Tag mit ihm allein zu Hause und habe seinen Tod unmittelbar erlebt. Ich habe gesehen, dass er auf einmal nicht mehr war, nicht mehr geatmet hat, und bin zur Großmutter gelaufen. Viele Jahre später, als Erwachsener, habe ich meine Mutter begleitet, sie hatte Krebs. Wir Geschwister sind bei ihr gewesen, und das war ein gutes Gefühl – das Sterben gemeinsam auszuhalten und zu erleben. Ich habe gemerkt, wie es meiner Mutter guttat, dass wir an ihrem Bett waren. Sie hat ihr ganzes Leben in Einklang gebracht. Es war für mich faszinierend zu sehen, dass eine Seele eben nicht einfach nur weg ist, sondern dass zum Abschiednehmen Zeit gehört. Sie ist in einem anthroposophischen Krankenhaus gestorben. Dort wurden wir gefragt, ob wir die folgende Nacht bei ihr verbringen wollen. Im Haus gab es eine Kapelle, da konnten wir bei unserer Mutter bleiben. In einem normalen Krankenhaus muss oft gleich das Zimmer frei gemacht werden, das finde ich unerträglich! Es ist mir unbegreiflich, wie unsere Gesellschaft mit dem Tod umgeht. Und dass diese Gesellschaft nicht genügend Geld zur Verfügung stellt, damit Menschen einen würdigen Tod erleben können. Im Kinderhospiz hier in Tambach wird mir jedes Mal erzählt, wie sie alles Geld zusammenbetteln müssen.
Welchen Traum möchten Sie sich noch unbedingt erfüllen?
Ich habe mir schon so viele Träume erfüllen können! Ich habe mal leichtfertig gesagt, dass ich durch die Sahara möchte. Das habe ich getan, bin 300 Kilometer durch die Wüste gelaufen. Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Nach ein paar Tagen haben wir gerochen wie unsere Kamele, wir sahen irgendwie auch aus wie unsere Kamele, aber das war egal. Und die Nächte unter diesem unglaublichen Sternenhimmel! So einen langen Weg würde ich gern mal wieder gehen. Das ist durchaus kein Traum, der nur von A nach B führt, und schon gar nicht die Überwindung einer Distanz, sondern tatsächlich der Genuss, den Körper zu spüren und sich zu motivieren, mit sich selber klarzukommen.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Als Kind konnte ich nicht schreiben, ich hatte Legasthenie. Das empfand ich als Niederlage, und ich musste lernen, damit umzugehen. Das gehört heute zu meinem Kraftpotenzial, aber es hat eben auch Schrammen gegeben. Ich wusste nicht, warum ich nicht ordentlich schreiben konnte, und die Lehrer wussten es auch nicht. Entscheidend war, dass ich mich von den Autoritäten nicht habe niederdrücken lassen. Wenn die Lehrerin gesagt hat, ich solle einen Text schreiben, und ich wusste: Ich kann das nicht – dann habe ich aus dem Fenster geguckt, bis sie aufgegeben hat. Ich habe damals gelernt durchzuhalten, auf einer langen Distanz an einem Thema dranzubleiben. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich in meinem Leben einmal aufgegeben hätte.
Marxistisch: Bodo Ramelow, Politiker
Termingerecht zu Epiphanie (lt. Duden "Erscheinung einer Gottheit unter den Menschen") liefert chrismon ein Portrait des ersten thüringischen Ministerpräsidenten der ParteI die Linke, Bodo Ramelow, mit Marx im Arm (Foto) und im Text den Verweis auf einen christlichen Gott in seiner privaten Vorstellung als Fundament in seinem Herzen, die er aber mit anderen "nicht würde teilen wollen". Gott als Privateigentum eines bekennenden und liebenden Marxisten?.- Leider wirft dieses Interview mehr Fragen auf als es versucht Antworten zu geben. - Welches Konzept will Ramelow eigentlich zur Verwirklichung seiner politischen Aufgaben einsetzen? Etwa den eines humanistischen Marxisten mit privatem Vorstellungsanspruch auf einen christlichen Gott, und/oder den des bekennenden Mitglieds einer tief fundamentierten sozialistischen Partei, die Linkspartei? - Die in jüngster Zeit in fast allen Medien publizierten Zitate, in denen sich Bodo Ramelow als Christ outet, verstärkt nur noch durch die jüngste Verlautbarung in den Medien, er wolle sich um eine Audienz beim Papst in Rom bemühen, den Eindruck, durch eine geschickt eingestielte PR-Kampagne dem christlichen Schein dieses Politprofis zu einer noch
wirkungsvolleren Strahlkraft zu verhelfen.
Wolfgang Kania
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Interview mit Bodo Ramelow - Marxistisch - in CHRISMON 01.
Mit diesem Beitrag bleiben Sie offensichtlich der Linie unfassbarer Naivitäten der evangelischen Kirchen in Deutschland treu. Haben Sie denn nicht bemerkt, dass dieser Mann Sie als Plattform für seine eigenen parteipolitischen Ziele und damit auch für DIE LINKE, die Nachfolgerin der SED, benutzt hat? Und das auch noch mit einem Bild von ihm, im Arm die Büste von Karl Marx, der Religion als „das Opium des Volkes“ bezeichnet hat. Ist es nur Naivität oder Ihre tatsächliche sozialistische Überzeugung? Die Ära, wo evangelische Pfarrer im Talar sich an Friedensmärschen und ähnlichen, von der Sowjetunion über die DDR gesteuerten Veranstaltungen teilnahmen, scheint doch nicht vorbei zu sein.
Gunther Hauck
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Steuermann, halt die Wacht!
Gunther Hauck (Leserbrief) schrieb am 20. Januar 2015 um 10:34: "Die Ära, wo evangelische Pfarrer im Talar sich an Friedensmärschen und ähnlichen, von der Sowjetunion über die DDR gesteuerten Veranstaltungen teilnahmen, scheint doch nicht vorbei zu sein." Klar, auch heute noch steuern die Sowjetunion und die DDR das Böse in der Welt. Wer denn sonst?_________________________________ Durchaus ebenbürtig zu dieser Vorstellung von der Steuerung ist die im Interview ausgedrückte Vorstellung von Herrn Ministerpräsident Ramelow: "Da habe ich gespürt: Mein Gott ist bei mir. Ich hatte nur wenige Kilometer, dann konnte ich bei ihm sein. Da kann mir keiner erzählen, dass das Zufall ist." Klar, auch heute noch steuert Gott das Gute in der Welt, insbesondere Verkehrsaufkommen und Staus in der Nähe von Marburg. Der prominente Politiker der Partei "Die Linke" und der engagierte antilinke Leserbriefschreiber sind in politischen Fragen sehr uneins. Aber wie regelmäßig bei solchen Debatten ist viel interessanter, in was und wieviel sich die Kontrahenten einig sind. Hier erklären sich beide die Welt mit Kräften, die wirkmächtig im Verborgenen walten: Einerseits Gott, andererseits das Böse in Gestalt der SU und DDR.
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Interview Ramelow
Liebe Redaktion.
Das Interview mit Bodo Ramelow hat mich beeindruckt. Sie bekommen es immer wieder hin, dass sich meine Perspektive ändert. Auch deshalb lese ich Ihr Magazin gerne.
Herzliche Grüsse
Heinz-Jürgen Höninger
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Marxistisch
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Interview Bodo Ramelow
Nachdem Sie in der vergangenen Ausgabe eine Plattform für Gerhard Schröder boten, nun eine erneute Enttäuschung. Es tut weh, wenn einem Kommunisten in dieser Zeitschrift eine Plattform geboten wird, um, wie der Wolf, der Kreide gefressen hat, sich und seine Partei schön zu reden. Herr Ramelow ist Mitglied einer Partei, die als Rechtsnachfolgerin der SED, einer Unrechtspartei, auch die Verantwortung für deren kriminelle und menschenverachtende Akte zu tragen hat. Sie steht für politische Häftlinge, für Schießbefehl an der Mauer, für Menschenhandel zur Beschaffung von Devisen, für Zwangsadoption, für Zwangsumsiedlung aus dem Grenzgebiet, für Christenverfolgung und andere Verbrechen. Und einem solchen Vertreter dieser diktatorischen Partei geben Sie das Wort. Nur, weil man es versäumt hat die SED zu verbieten, und sich ihre Rechtsnachfolgerin mehrfach umbenannt hat, werden die zu verantwortenden Verbrechen nicht kleiner. Ich schäme mich, zu Ihren Lesern zu gehören und kündige mit sofortiger Wirkung mein Abonnement.
Wieland Plicht, Pfr. em. Erfurt
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Enttäuschende Nichtverbote
Wieland Plicht, Pfr. em. schrieb am 3. Februar 2015 um 10:17: "Nur, weil man es versäumt hat die SED zu verbieten". Solche Verbotsversäumnisse können doch locker nachgeholt werden. Die Partei "Die Linke" gehört also verboten. Die SPD wohl auch, denn das war ja die erste Enttäuschung, dass Altbundeskanzler Gerhard Schröder in chrismon schreiben durfte. Dann sollte folgerichtig auch chrismon verboten werden. Und wenn wir schon so begeistert beim Verbieten sind, sollte auch nicht vergessen werden, diejenigen unter den Thüringer Wählern zu verbieten, die die Falschen gewählt haben. Der Herr Bundespräsident hat ja bereits darauf hingewiesen, dass ziemlich viele Thüringer in der Wahlkabine schwer erträgliche Kreuze gemacht haben. Nur ganz knapp hat er dabei die fällige Formulierung vom Missbrauch des Wahlrechtes vermieden.
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Antwort an "Iwan der Schreckliche"
Sehr geehrter Herr (hier wäre ein Name hilfreich und vertrauensbildend), ich sprach lediglich vom Verbot der SED, und damit ist natürlich auch die Einziehung des Parteivermögens zur Entschädigung der Opfer gemeint. Bitte schieben Sie mir nicht Inhalte unter, die ich nicht geschrieben habe (Verbot der SPD, der chrimon usw.) Gerhard Schröder ist für mich nur deshalb eine Enttäuschung, da er über die Vertrauensfrage sein Amt indirekt niedergelegt hat, um schnell bei seinem Freund Putin in die Wirtschaft zu gehen.
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Nur ein kleines Parteiverbot
Wieland Plicht, Pfr. em. schrieb am 8. Februar 2015 um 11:59: "ich sprach lediglich vom Verbot der SED.....Bitte schieben Sie mir nicht Inhalte unter, die ich nicht geschrieben habe". Keine Sorge! Es bleibt ganz Ihnen überlassen, wen oder was Sie gerne verbieten würden. Was verboten wird und was nicht, entscheiden allerdings die Machthaber, nicht Sie. Die demokratischen Machthaber freuen sich aber sehr, wenn sich die Untertanen, also die freien Bürger, den Kopf ihrer Herrscher zerbrechen. Das ist der Witz der Demokratie. Deshalb erlaubte ich mir, auf den inhaltlichen Zusammenhang zwischen vom Bürger angemahntem Parteiverbot, Presseschelte wegen eines gewährten Interviews und bundespräsidialer Wählerrüge hinzuweisen.
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Iwan der Schreckliche
Sehr geehrter Herr Iwan der Schreckliche, ich gehe davon aus, dass Sie nicht mehr zum Iwan der Weise mutieren, aber den Lesern bin ich es schuldig, Ihre doppeldeutigen Bemerkungen durch eine sachliche Argumentation zu erwidern. Allen Interessenten sei der Brief von Reiner Kunze (http://gedenkbibliothek.de/download/Reiner_Kunze_Kann_es_das_geben_-_Jena_18.11.2014.pdf) empfohlen, um zu verstehen, warum die Opfer der SED das versäumte Verbot der SED in der Zeit der friedlichen Revolution bedauern. Bei Namen wie Jürgen Fuchs und sein ungeklärter Tod, Matthias Domaschk und die ungeklärten Umstände seines Todes in der Stasi-Haft werden böse Erinnerungen geweckt. Herr Iwan, bleiben Sie bei Ihrer Meinung, aber kehren Sie vor Ihrem düsteren Keller der Manipulationen und Geschichtsverharmlosung..
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Vom Segen staatlicher Verbote
Wieland Plicht, Pfr. em. schrieb am 10. Februar 2015 um 16:43: "...warum die Opfer der SED das versäumte Verbot der SED in der Zeit der friedlichen Revolution bedauern." Genau um diesen Gedanken geht es. Das Zonenregime hat, wie jeder Staat, mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln damalige tatsächliche und vermeintliche Systemgegner durch Verbote fertig gemacht. Sonderlich zimperlich ist es dabei nicht vorgegangen. Deshalb soll also das derzeitige Regime tatsächliche und vermeintliche Systemgegner durch Verbote, insbesondere Parteiverbote, fertig machen. Mir ist bekannt, dass dieser Gedanke sehr beliebt ist. Richtig wird er dadurch nicht. Wem zur Gewalt, die jeder Staat gegen seine unbotmäßigen Insassen anwendet, nichts anderes einfällt als die inständige Bitte, er möge immer nur diejenigen kujonieren, die es verdient haben, ist genau dort gelandet, wo die SED angefangen hat. Die hat auch nach gehabtem Faschismus gesagt, dass jetzt ein neuer Staat her muss, der nur die einsperrt, die dem neuen Projekt im Wege stehen.
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Zitat: " ....doppeldeutigen Bemerkungen....düsteren Keller der Manipulationen und Geschichtsverharmlosung.." Ganz schön lang, diese Liste meiner Dissidentensünden. Da finde ich es ein Geschenk Gottes, dass Sie als emeritierter Pfarrer und somit beruflicher Fachmann für Sündenangelegenheiten mir profihaft die Leviten lesen können. Wo habe ich durch doppeldeutige Bemerkungen, Manipulationen und Geschichtsverharmlosung gesündigt? Achten Sie bei Ihrer Antwort, der ich mit Interesse entgegensehe, bitte darauf, halbwegs beim Thema zu bleiben, sonst setzt es für uns beide eine redaktionelle Rüge. Das Thema schaut so aus: Die chrismon-Redaktion muss als Teil der evangelischen Publizistik Reklame für den lieben Gott und den Glauben an ihn machen. Deshalb werden politische VIPs interviewt, die sich zur berühmten Gretchenfrage "Wie hältst du es mit der Religion" äußern sollen. Demokratisch geht es sowieso zu, also darf von jeder der im Bundestag vertretenen Parteien ein Vertreter den Schöpfer aller Dinge und bei dieser günstigen Gelegenheit auch seine eigene Partei ins rechte Licht rücken.
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Somit ist die Reihe auch an der Partei "Die Linke". Die ist im Wesentlichen ein Zusammenschluss aus knallhart antikommunistischen westdeutschen Gewerkschaftlern und emeritierten Zonenfunktionsträgern. Der Herr Ministerpräsident erzählt also mindestens so schön von Gott, wie es sonst nur der Herr Pastor von der Kanzel fertig bringt. Herr Ramelow erklärt, dass er seine Vorstellung von Gott mit anderen nicht würde teilen wollen, um sie im nächsten Atemzug mitzuteilen. Ein gelungener Predigtschachzug! Gott als Herzensfundament, Gottvertrauen, gespürte Gottesnähe, alles ist da, was den Glauben so anheimelnd macht.
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Und eine Partei, die solche Ministerpräsidenten hervorbringt, wollen Sie, lieber Herr Plicht, jetzt verbieten lassen? Ob das dem lieben Gott wirklich gefällt?
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Ein schreckliches Zitat vom
Ein schreckliches Zitat vom IWAN: "Somit ist die Reihe auch an der Partei "Die Linke". Die ist im Wesentlichen ein Zusammenschluss aus knallhart antikommunistischen westdeutschen Gewerkschaftlern und emeritierten Zonenfunktionsträgern.“
Auch wenn man virtuos und brillant formulieren kann, so bedeutet das noch lange nicht, dass das Ergebnis dieser "Kunst" auch den Kern trifft. Aus bekanntem Anlass hat Herr Plicht ein klares Ziel und alte Versäumnisse formuliert Daran ist wahrlich nichts auszusetzten. Und was ist mit Hilfe von Iwan daraus geworden? Ein schreckliches Knäuel von persönlichen Vorwürfen und eine „knallharte“ Verdrehung von Verantwortlichkeiten. Es bleibt dabei, die Linke trägt und verwaltet mit Hilfe eines westdeutschen Deckmantels ein ideologisches Erbe, das nach 1945 alle Schuld auf sich geladen hat. Herr Ramelow mag als Mensch noch so integer sein, die Organisation, der er vorsteht und ein Teil seiner Mannschaft sind es nicht. Im Übrigen ist es für die Ziele der Linken und deren Bewertung auch vollkommen uninteressant, ob man vor 25 Jahren die SED verboten hat oder nicht. In den damaligen Wirren war vielen ungetan. Mit was für einer Grundüberzeugung wir es bei denen zu tun habe, zeigt sich besonders, dass sie selbst das Erzübel BRAUN in Griechenland willkommen heißen, nur weil dort ihre linken Brüder mit dieser extrem braunen Partei das Regierungsbett teilen.
Und der diffuse Glauben von Ramelow, den er anderen nicht zumuten will, ist noch lange kein Grund, mit ihm als Anlass über Religion zu schreiben. Ich habe mich schon zu sehr politisch eingemischt. Wollen wir uns hier mit dem Glauben und Religionen und allen damit zusammen hängen Aspekten beschäftigen, oder sind wir ein Verein zur Bewertung und Abwehr von Gestern?
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Pudel und Kern
Warnende Vorbemerkung: Dieser Beitrag ist ungewöhnlich lang. Sollten beim Lesen Ermüdungserscheinungen auftreten, Pausen einlegen! In denen kann man ja Bibel lesen. Oder ersatzweise ein gutes Buch.
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Ockenga schrieb am 12. Februar 2015 um 18:20: "Ich habe mich schon zu sehr politisch eingemischt." Überhaupt nicht. Ich freue mich, dass Sie sich an einer politischen Debatte beteiligen. Vielleicht sollten Sie mal den Anspruch, den Sie an sich selbst und an Ihre Mitgläubigen richten, nämlich über den wahren Glauben und nicht über die schnöde Welt zu reden, daraufhin überprüfen, ob er was taugt.
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Zitat: "Auch wenn man virtuos und brillant formulieren kann, so bedeutet das noch lange nicht, dass das Ergebnis dieser "Kunst" auch den Kern trifft." Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Also auf zur Jagd nach dem Kern! Vielleicht schaffen wir es zumindest bis zum Pudel um den Kern: Sie attestieren der SED, Ursache für manch Sauerei gewesen zu sein. An dieser Diagnose gibt es überhaupt nichts auszusetzen. Der bekannte Sündenkatalog, den auch der Herr Plicht mal wieder ins Netz gestellt hat, beinhaltet als einen Hauptschlager den Schießbefehl an der Mauer. Gucken wir ein wenig genauer hin. Ein Staat oder ein Staatenblock bereitet zuerst durch seine Politik Menschen ein Leben, das die nicht mehr aushalten wollen. Sie entschließen sich, eine Staatsgrenze zu überschreiten. Das passt diesem Staat ganz und gar nicht. Also macht er das, was jeder Rechtsstaat (mit oder ohne Vorsilbe "Un") in so einem Fall tut: Er erklärt diesen Grenzübertritt für nicht gesetzmäßig. Die Übertrittwilligen können also nicht mehr dem Grenzbeamten ihre Papiere zeigen und der hebt dann den Schlagbaum. Somit bleibt denen, die rübermachen wollen, nur noch die Illegalität. Das lässt sich kein Rechts- oder Unrechtsstaat gefallen. Er setzt alle seine Machtmittel ein, um Gesetz und Ordnung aufrecht zu erhalten. Am Ende liegen dann im Laufe von 28 Jahren je nach Zählweise 400 - 500 Tote herum. Die "Zentrale Beweismittel- und Dokumentationsstelle der Landesjustizverwaltungen" in Salzgitter und die "Zentrale Ermittlungsstelle Regierungs- und Vereinigungskriminalität" haben jeden Fall möglichst genau dokumentiert. Die Empörung ist riesig. Mit einem solchen System will niemand was zu tun haben. Daran ist nichts auszusetzen.
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Zu denken könnte jedoch Folgendes geben: Der Staatenblock der westlichen Demokratien bereitet zuerst durch seine Wirtschaft und Politik den Afrikanern ein Leben, das die nicht mehr aushalten wollen. Es geht nicht um fehlende Einmachgläser, Fahrradsattel und West-Fernsehen wie in der DDR, sondern ums nackte Überleben. Also beschließt manch dunkelhäutiger Zeitgenosse, nach Europa rüberzumachen. Das passt den freiheitlichen europäischen Staaten ganz und gar nicht. Also gestalten sie ihre Gesetze so, dass die Afrikaner nicht einreisen dürfen. Denen bleibt nur noch die Illegalität. Das lassen sich die europäischen Rechtsstaaten nicht gefallen. Der großräumige Bau von Stacheldraht und Mauer samt zugehörigem Schießbefehl erübrigt sich. Der liebe Gott, Kapitalismusfan wie er nun mal ist, hat praktischerweise das Mittelmeer hingepflanzt. Am Ende nicht von 28 Jahren, sondern einer einzigen halbwegs stürmischen Nacht, liegen dann ein paar Hundert Tote herum. Im Laufe von Jahren sind das Zigtausende. Gezählt hat die keiner, wozu auch. Hauptsache, niemand nennt die [..] mehr [..]. (Zensur vom Autor selber, um der Redaktion Arbeit zu sparen.) Eine Zentralstelle gibt es nicht. Sonderlich schön findet die Leichenberge keiner. Aber einen Grund, deswegen dem System die Gefolgschaft aufzukündigen, sieht auch kaum einer.
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Höre ich jetzt ein "Aber die Regierung tut doch alles, um möglichst wenig Flüchtlinge umkommen zu lassen!"? Genau das hat die DDR-Führung auch gesagt und gemacht. Also noch ein Hundelaufstreifen oder Vorfeldsicherungselement mehr. Höre ich ein "Aber wir können doch nicht alle reinlassen, die wollen. Dann bricht doch alles hier zusammen."? Genau das Entsprechende haben sich die Zonenoberen auch gedacht. Wenn wir alle rauslassen, die hier raus wollen, dann bricht alles zusammen. Das Volk war und ist scharf auf Moral und bekam deswegen die zugehörige moralische Erörterung serviert: In der DDR kostenlos Medizin studieren und dann in den Westen rübermachen, um sich als Arzt eine goldene Nase zu verdienen, ist verwerflich.
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Wem also der Schießbefehl sauer aufstößt, ohne dass er an der aktuellen Politik der aktuellen Herrschaft einen Grund zur Gehorsamsaufkündigung sieht, der hat allenfalls einen von vielen Pudeln gesichtet. Des Pudels Kern ist ihm unbekannt. Wer also vor Wut chrismon in die Tonne treten will, weil die ein Interview mit Ministerpräsident Ramelow gebracht haben, den frage ich, ob er auch schon "FAZ" und "taz", Bildzeitung und Spiegel, ARD und ZDF endgültig entsorgt hat. Die bringen laufend Interviews mit den sonstigen Ministerpräsidenten und den Bundeskabinettmitgliedern. Bejaht er meine Frage, helfe ich ihm beim Tonne treten. Verneint er sie, sehe ich noch erheblichen Aufklärungsbedarf.
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Soweit die Argumente zur Unterscheidung von Pudel und Kern. Menschen, die der protestantischen Sitte des Werfens mit Bibelzitaten anhängen und Worte mit Waffen verwechseln, greifen an dieser Stelle gerne zum Gewehr, laden das mit Matthäus 7,3 als Munition und ballern los: "Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?" Durch diesen Anraunzer hat allerdings noch kein Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft gelernt, die bürgerliche Ideologie zu kritisieren.
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So wie mit dem Schießbefehl müsste man jetzt den Zonensündenkatalog Punkt für Punkt abarbeiten. Das würde aber endgültig den Platz- und Zeitrahmen sprengen.
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Zitat: "Mit was für einer Grundüberzeugung wir es bei denen zu tun habe, zeigt sich besonders, dass sie selbst das Erzübel BRAUN in Griechenland willkommen heißen, nur weil dort ihre linken Brüder mit dieser extrem braunen Partei das Regierungsbett teilen." Die Grundüberzeugung ist eine ganz einfache und bei allen Parteien die gleiche: Ich tue alles, was nötig ist, um an die Macht zu kommen. Schließlich wollen demokratisch gesonnene Bürger doch beherrscht werden. Darauf sind sie doch so irre stolz, dass sie sich sogar noch auswählen dürfen, wer ihnen sagt, was sie zu tun und zu lassen haben. Also erzählt jede Partei, von den Faschisten bis zu den Linken, dass der Wähler sich ins eigene grenzenlose Glück stürzt, wenn er bei ihnen das Kreuzchen hinmalt. Das glaubt zwar keiner mehr, aber deshalb dem Laden den Rücken zu kehren, kommt auch nicht in Frage. Noch keine Wahl ist ausgefallen, weil die Wähler einfach zu Hause geblieben wären. Sehr traurig, aber wahr.
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An Iwan der Ängstliche, der
An Iwan der Ängstliche, der noch immer ein Pseudonym benutzt, um seine Identität zu verschleiern [...]
Ich habe mit keinem Wort das Verbot der Linken oder der SPD oder von chrismon gefordert. Ich bin mit vielen anderen Opfern aber der Meinung, dass die SED eine (kriminelle) Partei war, die für ihre Verbrechen die Verantwortung hätte übernehmen müsste. Diese hätte verboten und vor allem enteignet werden müssen. Hier also der Beleg Ihrer Manipulationen. Ihr Geschichtsverständnis wird, so glaube ich, aus allen von Ihnen verfassten Beiträgen deutlich.
Aber für alle, die es interessiert, hier noch zwei Beiträge von Wolf Biermann
http://www.tagesspiegel.de/politik/brief-wolf-biermanns-an-matthias-buechner-diese-rot-rot-gruene-gespensterhochzeit/11073736.html
und Reiner Kunze.
http://gedenkbibliothek.de/download/Reiner_Kunze_Kann_es_das_geben_-_Jena_18.11.2014.pdf
Ich selbst verabschiede mich aus diesem Forum und bedanke mich bei den Anrufern, die mir Mut gemacht haben, auch weiterhin zu meiner politischen und theologischen Position zu stehen.
// von der Redaktion bearbeitet. Bitte bleiben Sie sachlich.
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Derzeit kein laufender Verbotsantrag
Wieland Plicht schrieb am 14. Februar 2015 um 16:55: "Ich habe mit keinem Wort das Verbot der Linken oder der SPD oder von chrismon gefordert." Es freut mich zu lesen, dass Sie Ihre engagierten Beiträge doch nicht als Verbotsantrag für die Linkspartei gemeint hatten. Das war nämlich tatsächlich unklar ausgedrückt. Dass Sie von vornherein aussichtslose Verbotsanträge gegen die SPD und chrismon gestellt hätten, habe nicht einmal ich behauptet. Ich hatte am 3. Februar 2015 um 16:38 auf die Logik Ihrer Argumentation mit den Worten hingewiesen: "Dann sollte folgerichtig auch chrismon verboten werden". Da Sie diesen Satz als Beleg meiner Manipulation ansehen, nehme ich mit Interesse zur Kenntnis, was Sie unter Manipulation verstehen. Ansonsten wünsche ich Ihnen auch weiterhin viel Freude bei der Entgegennahme von Unterstützertelefonaten!
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Pfr. Wieland Plicht zu Interview Bodo Raamelo
Noch lange nach Gründung der Bundesrepublik (Mai 1949) befanden sich in den Reihen der bürgerlichen Parteien wichtige politische Funktionsträger (u.a. Bundespräsidenten, Bundeskanzler, Ministerpräsidenten, Minister, Parlamentsabgeordnete), die im verbrecherischen Naziregime aktive Nationalsozialisten und Antisemiten waren. Mit der Zeit wurde der gesellschaftliche Einfluss der nationalsozialistischen Nachwehen in einer aktiven der Zukunft zugewandten Demokratie überwunden.
Pfr. Plicht jedoch scheint das Wesen des demokratischen Miteinander, das auf inhaltliche Argumente und nicht auf ein gekränktes Schmollen über Vergangenes setzt, noch nicht begriffen zu haben.
Die "DDR" war ohne Zweifel ein Unrechtsstaat. Sorgen wir nun alle dafür, dass in unserem gemeinsamen Staat BRD keinem mehr Unrecht geschieht.
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Leserbriefe zum Ramelow-Gespräch
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Antwort auf einen Leserbrief Heft 2.2015
Sehr geehrter Herr Pfarrer Plicht,
mit einigem Erstaunen las ich im evangelischen Magazin chrismon Heft 02. 2015 Ihre Auslassungen über Herrn Ramelow. Ich bin weder Anhänger dessen Partei noch Christ, obwohl ich vor über 70 Jahren getauft worden bin und in der Grundschulzeit an der Christenlehre teilgenommen habe. Damals hörte ich u. a. Begriffe wie Vergebung und Nächstenliebe, dabei solle ein Christ sogar seine Feinde einbeziehen. Das verstand ich damals sicher noch nicht. Als interessierter Mensch, der stets als Tourist Kirchen aller Konfessionen besucht, kenne ich auch das Jesus-Zitat „Wer da frei ist von jeder Schuld, der werfe den ersten Stein…“.
Herr Ramelow ist Chef der Thüringer Linken, die eine Partei ist, die auf dem Boden des Grundgesetzes steht, andernfalls wäre sie verboten. Außerdem ist sie die Partei, die die meisten Wählerstimmen in Thüringen bekommen hat. Die von Ihnen genannten Untaten der SED, die ich genau wie Sie verurteile, geschahen in einer Zeit, die die meisten Mitglieder der Nachfolgepartei und vor allem Herr Ramelow, nicht verursacht haben. Zu bedenken ist auch, dass die Ost-CDU, deren Mitglieder in die CDU übernommen worden sind, auch zu den Mittätern gehörten. Übrigens, wer macht heutige Christen noch für die Kreuzzüge und andere Verbrechen z. B. die Inquisition verantwortlich?
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Meyer. Lehrer i.R. (parteilos), Leipzig
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Heikel, heikel, wenn
Heikel, heikel, wenn religiöse Maßstäbe auf die Politik übertragen werden. Die christliche Nächstenliebe je nach Bedarf und politischer Couleur jedem politischen Problem überzustülpen, endet letztlich in der Toleranz der Intoleranz. Und damit auf Sicht im religiösen und politischen Suizid. Das wird vermutlich Herr Plicht gemeint haben können. Außerdem gibt es auch im AT + NT genügend Stellen, die die Notwendigkeit einer Wehrhaftigkeit bezeugen. H. Ramelow mag persönlich noch so integer sein, seine Partei ist es eben nicht. Auch nicht, wenn sie demokratisch gewählt wurde. Denn des Volkes Wahl ist nicht zuverlässig auch sein Wohl. 1933! Die LINKE heißt den Pakt der Roten in Griechenland mit den dortigen Braunen für gut. Um der Macht Willen ist ihnen jedes Mittel recht. Herr Ramelow ist nicht das Herz der Partei, er ist aber deren Aushängeschild und das unbeschmutzte Alibi. Jemand der so exponiert in der Öffentlichkeit steht, kann nicht mehr in dieser privat agieren. Auch in diesem Forum ist er der Linke von der Linken. Schröder ist es ebenso ergangen. In diesem Forum seinen Glauben auszubreiten, obwohl man sich gesellschaftlich dem Klassenkampf verschrieben hat und die Parteisatzung wahrlich nicht dem NT gleicht, das riecht nach der Beifallsuche auf der falschen Seite. Wenn er sich von den "alttestamentlichen" (Im Sinn von stalin- und leninhörig) Kadern benutzen lässt, dann ist das sein Problem.
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Religiöser Suizid gesichtet!
[...]
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Ockenga schrieb am 24. Februar 2015 um 19:27: "Und damit auf Sicht im religiösen und politischen Suizid." Der frohen Botschaft vom nahen Kommen des religiösen Suizids vermag ich nicht ganz zu trauen. Allein die in sich widersprüchliche vorgeschlagene Suizidprävention macht stutzig. Einerseits sollen sich Glaube und Politik nicht mischen, andererseits ist es offenbar ziemlich böse, wenn "die Parteisatzung wahrlich nicht dem NT gleicht". Ja was nun? Oder war das ein Vorwurf an die diversen Verfasser des NT, dass sie nicht von den Parteisatzungen abgeschrieben haben? Das wäre zumindest mal eine originelle Art von Bibelkritik.
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Zitat: "Schröder ist es ebenso ergangen. In diesem Forum seinen Glauben auszubreiten, obwohl man sich gesellschaftlich dem Klassenkampf verschrieben hat". Es würde mich sehr freuen, wenn ich diesen Worten entnehmen dürfte, dass es sich herumgesprochen hat, dass sich Bundeskanzler Schröder in der Tat sehr erfolgreich dem Klassenkampf verschrieben hatte. Die unter dem Namen Agenda 2010 durchgeführte flächendeckende Einrichtung eines Niedriglohnsektors und das Zusammenstreichen der Staatsalmosen, besser bekannt unter der Bezeichnung Transferleistungen, war in der Tat bemerkenswert entschlossener Klassenkampf. Auch wenn auf der Gegenseite, bei den Arbeitern und Angestellten nämlich, keinerlei Kampfestätigkeit festzustellen war. Wenn dieser engagierte Klassenkämpfer dann auch noch seinen Glauben darlegt, passt doch alles wunderschön zusammen. Vom Selbstmord des Glaubens also leider keine Spur.
// von der Redaktion bearbeitet; den technischen Hinweis dankend zur Kenntnis genommen.
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Die Geduld, sich am
Die Geduld, sich am Schrecklichen abzuarbeiten, ist nicht unendlich. Vor allen Dingen, wenn der Inhaltszusammenhang in seinen Anworten keine Rolle mehr zu spielen scheint.
Der Satz "Und damit auf Sicht im religiösen und politischen Suizid" bezog sich eindeutig auf die generalisierten Anwendung der grenzenlosen Nächstenliebe in der Politik.
Wieso haben sich denn Glaube (und Ideologien) und Politik noch nie gemischt? Wer sowas bestreitet, ist doch etwas abseits der Realitäten. Es geht doch darum, dass sich Ramelow hier ein gläubiges Mäntelchen umhängt, während er gleichzeitig als Parteisoldat eine andere Sprache als die seines Glaubens spricht. Das ist zwar auch für Personen in anderen Parteien nicht Ungewöhnliches, die hängen sich mit ihrer religiös/politischen Bigotterie aber nicht soweit öffenlich aus dem privaten Fenster.
Der Hinweis auf Schröder bezog sich eindeutig darauf, dass jemand der so in der Öffentlichkeit steht, nicht mehr in dieser privat so agieren kann.
Dann folgt ein neuer Zusammenhang in Bezug auf Ramelow. Schröder wurde der Klassenkampf wahrlich mit keiner Silbe angedichtet. Bitte nicht nur die Worte, sondern auch den Inhalt lesen.
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Mantel und vom Mantel Verborgenes
Mantel und vom Mantel Verborgenes
Ockenga schrieb am 28. Februar 2015 um 11:39: "Bitte nicht nur die Worte, sondern auch den Inhalt lesen." Ja, darum geht es. Zitat: "Es geht doch darum, dass sich Ramelow hier ein gläubiges Mäntelchen umhängt, während er gleichzeitig als Parteisoldat eine andere Sprache als die seines Glaubens spricht." Welche politische Aussage des Herrn Ramelow oder seiner Partei ist denn so grässlich unchristlich? Könnte es sein, dass Sie pfeilgrad Mantel und vom Mantel Verborgenes verwechseln? Die Partei "Die Linke" stellt wieder mal einen Versuch dar, die "bessere" Sozialdemokratie zu geben. Also ganz hemmungslos sozial sein und ein großes Herz haben für die, deren Weg zu den Besserverdienenden noch ziemlich weit ist. Ganz wie der Herr Jesus, der doch auch immer mit den Armen, Kranken und Schwachen mächtig viel am Hut hatte. Herrn Ramelows Truppe ist ein durch und durch von christlichen Werten durchdrungener Verein, dessen Mäntelchen das Wort "links" ist. Das hatte, sehr lang ist es her, nämlich mal den Beiklang, die Gründe für Armut und Elend zum Teufel zu jagen und sich nicht als der bessere Sachwalter von Dürftigkeit und Not anzupreisen.
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Zitat: "die generalisierten Anwendung der grenzenlosen Nächstenliebe in der Politik." Sie plädieren also für die spezialisierte Anwendung begrenzter Nächstenliebe in der Politik. Was ist das und warum empfehlen Sie das?
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" ich kann mich nicht erinnern, wann ich einmal aufgegeben hätte
Alles eine Frage des Gewissens. Der deutsche Snobismus feiert schon zu viele Triumphe !
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