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Im Oktober wird, so haben Statistiker errechnet, der siebenmilliardste Mensch geboren werden. Bei allen Zerstörungsszenarien wird oft vergessen, dass neben den Fragen des Klimas, der Atomkraft und des Wassermangels die Bevölkerungszahl eine wichtige Rolle spielt. Wollen wir die Schöpfung bewahren, geht es auch um die Frage der demografischen Entwicklung.
In den Kirchen steht das Thema selten oben auf der Tagesordnung. Ich denke, das hat drei Gründe. Zum einen ist da der Auftrag: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde“ (1. Buch Mose). Sich fortzupflanzen ist, biblisch gesehen, geradezu ein Auftrag Gottes an die Menschen. Aber es ist auch wichtig, den Kontext zu sehen: Damals war das eine gute Weisung Gottes. Die Menschen mussten im besten Sinne „Land gewinnen“, sich einen eigenen Lebensraum erkämpfen. Hart war das. Deshalb war es wichtig, viele Kinder zu haben. Heute sehen wir diesen Segenszuspruch Gottes in anderem Licht. Die Fruchtbarkeit der Menschen überfüllt die Erde. Sie wird zu einer außerordentlichen Belastung.
Das vierte Kind - ökologisch vertretbar?
Nun ist das je nach Kontinent sehr verschieden. Als ich mit meiner vierten Tochter schwanger war, sagte mir ein Mann bei einer ökumenischen Konferenz: „Meinen Sie, das ist ökologisch vertretbar?“ Ich war verletzt und empört. In Deutschland werden große Familien immer seltener, und wir Christinnen und Christen wollen ermutigen zum Kind. Aber mit Blick auf die Weltbevölkerung hatte er sicher recht.
Ein zweiter Grund für den zurückhaltenden Umgang mit dem Thema Weltbevölkerung: Mutterschaft ist ein hochemotional besetztes Thema, gerade in den Kirchen, gerade auch in Deutschland. Bewusster Verzicht auf Mutterschaft wird abfällig gesehen, viele Kinder zu haben als Segen empfunden. In der Tat ist es wunderbar, ein Kind zu bekommen. Aber jede Frau würde wollen, dass jedes ihrer Kinder die Chance hat, in Frieden aufzuwachsen, gesund und ausreichend ernährt, mit einem Zugang zu medizinischer Versorgung und zu Bildung. Gerade in den ärmsten Regionen, in denen die Bevölkerung am schnellsten wächst, ist das nicht gegeben und die Frauen verzweifeln daran.
Das Menschenrecht, Schwangerschaft planen zu können
Schließlich: Bei der Bevölkerungsfrage geht es auch um den Zugang zu Verhütungsmitteln und das sexuelle Selbstbestimmungsrecht der Frau. Beides ist in den Kirchen ein delikates Thema. Während die Mehrheit der evangelischen Kirchen Verhütung als Teil verantwortlicher Familienplanung sieht, ist sie in der römisch-katholischen unerwünscht – offiziell zumindest. Als ich in einer Predigt beim Ökumenischen Kirchentag im vergangenen Jahr sagte, die Pille könne mit Blick auf die Bevölkerungsexplosion auch (wohlgemerkt: auch!) als „Geschenk Gottes“ angesehen werden, hat das heftige Reaktionen ausgelöst. Aber manche Frau empfindet sie sehr wohl als Segen. Welche Frau will jedes Jahr ein Kind gebären, und dann stirbt sie beim achten und lässt sieben verwaist zurück? Es ist Teil der Freiheit, ja ein Menschenrecht, Schwangerschaft planen zu können.
Lässt sich das Bevölkerungswachstum verlangsamen? Ja, der Schlüssel dazu liegt in der Bildung und in den Rechten der Frau. Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, in deren Kuratorium ich seit Jahren Mitglied bin, hat nachgewiesen, dass Schulbildung und Geburtenrate unmittelbar zusammenhängen. Diese Einsicht muss sich niederschlagen im kirchlichen Handeln, in der Förderung von Mädchenschulen in unseren Partnerkirchen, in Entscheidungen über Entwicklungsförderung. Und auch in Theologie und Praxis der Kirchen.
Offener Brief an Frau Käßmann
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Ich bin entsetzt!!!
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Sieben Milliarden Menschen
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Shakespeare und die Gretchen-Frage
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Weiss Frau Käßmann, was sie tut?
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Die beiden letzten Kommentare
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Ich bin das vierte Kind meiner Eltern
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Hüh und Hott kommt von Gott
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Rückmeldung auf Bevölkerungstext
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Entsetzt
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Größenwahn oder Hypermoral ?
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In Frieden aufzuwachsen,
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Ich bin erstaunt, wie EXTREM
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Was steckt dahinter?
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Hat Frau Kässmann einen
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Die Pille ist (k)ein Geschenk Gottes, sehr geehrte Frau Kässmann
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Bei der Bewertung woher die
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Kommentar von Thomas Logemann
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"Julia Glaubensstark"
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Die Angst der Frau Kässmann wegen Überbevölkerung
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Überbevölkerung
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Verschreibungspflichtiges Gottesgeschenk
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Im Kontext sieht Alles anders aus. Auch in 100 Jahren.
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Wie beruhigend, hier so viele
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Göttlicher Auftrag
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Weltbevölkerung / Chrismon 7/2011
Das brennende Thema des Bevölkerungswachstums ist eines der zentralen Themen unserer Zukunft. Verblüffenderweise kommt es im politischen und medialen Alltag praktisch nicht vor. Um so verdienstvoller, daß Frau Käßmann es so offen anspricht. Nur kommen ihre Vorschläge der Abhilfe zwar sicher konsensfähig für die meisten daher, aber doch recht blauäugig. Natürlich sind Bildung und Verbesserung der Rechte für Frauen wichtig, aber bis sich das alles auf die Reproduktionsrate auswirkt, das kann und wird dauern. Die Diskussion sollte vor wirklich aussichtsreichen Maßnahmen nicht zurückschrecken, auch wenn man bei uns naturgemäß damit weniger Erfahrung hat - beispielhaft etwa die gezielte Unterstützung von kleinen Familien (solange sie denn klein bleiben).
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Wichtige Petition
Sehr geehrte Damen und Herren
Alle großen Probleme der Menschheit (Umweltschutz, Lebensqualität, gesellschaftlicher Zusammenhalt, wirtschaftliche Entwicklung) hängen direkt oder indirekt mit dem ungehemmten Wachstum der Weltbevölkerung, die auch die Hauptursache für sehr viele weitere Übel auf der Erde ist.
So wird beispielsweise der Klimawandel durch den vermehrten CO2-Aussstoß von immer mehr Erdenbewohnern beschleunigt und wächst sich zu einer Klimakatastrophe ungeheuren Ausmaßes aus, wenn nichts wirklich Greifendes dagegen unternommen wird, die Folgen noch zu minimieren.
Durch eine nachhaltige, weltweite Beschränkung der Geburtenraten könnten wir Menschen unsere Erdenheimat wieder gesünder, bewohnbarer und insgesamt friedlicher und harmonischer gestalten. Als Menschen sind wir dies uns selbst, unseren Nachkommen und der Natur schuldig, denn wir sollten die Hüter und Bewahrer der Erde und der gesamten Natur sein, und nicht die Ausbeuter und Zerstörer, als die wir uns derzeit leider (noch) entpuppen.
Meiner Ansicht nach müssen wir den Mut haben, weltweite Geburtenregelungen auf den Weg zu bringen, die mit friedlichen, zwanglosen und menschenwürdigen Mitteln dazu führen, daß die Weltbevölkerungszahl auf ein gesundes Maß gebracht werden kann. Dies müsste von allen Regierungen und allen Völkern aus logischer Einsicht, Vernunft und Verantwortungsbewußtsein heraus beschlossen und umgesetzt werden, allen voran durch die Vereinten Nationen und alle Regierungen der Welt.
Ich bitte Sie daher, darüber nachzudenken und die diesbezüglich formulierte Kampagne auf Ihrer Webseite, bei change.org, den sozialen Medien usw. zu unterstützen. Diese wird unter anderem vom auch vom deutschen Anatom, Verhaltensforscher, Human- und Evolutionsbilogen Carsten Niemitz (http://de.wikipedia.org/wiki/Carsten_Niemitz) unterstützt.
Hier geht es zur Kampagne für weltweit verbindliche Geburtenregelungen:
http://www.change.org/de/Petitionen/weltweite-geburtenregelungen-verbindlich-einf%C3%BChren-introduce-obligatory-worldwide-birth-controls
Zitat eines Befürworters der Petition:
"Die Überbevölkerung der Erde ist eine gewaltige Katastrophe und zeigt das Bild eines egoistisch denkenden Menschen, der sich keinen Deut mehr um seine Umwelt schert und die Erfüllung der eigenen Wünsche zum obersten Prinzip seines Lebens erhoben hat. Die Qualität des zukünftigen Lebens aller Menschen ist untrennbar verbunden mit dem Zustand der Natur. Die ungehemmte Plünderung, Ausbeutung und damit einhergehende Zerstörung, Verwüstung und Vergiftung des Erdreichs, der Luft und des Wassers, ausgelöst durch den gewaltigen Bedarf an Nahrungsmitteln und Gütern aller Art einer immer noch explosionsartig wachsenden Bevölkerung, stellt die Menschen vor unlösbare Probleme. Überbevölkerung ist kein Unwort, sondern die genaue Bezeichnung für eine nicht mehr von der Natur verkraftbare Anzahl von Menschen, hervorgerufen durch vernunftloses und verantwortungsloses Zeugen von Kindern. In jedem Land sollten nur so viele Menschen Leben, wie dieses aus eigener Kraft auch ernähren kann. Daneben müssen auch Fauna und Flora genügend Raum zur Entfaltung haben, um ihre lebenswichtigen Funktionen in einem gut funktionierenden Ökosystem erfüllen zu können. Daraus wird ersichtlich, dass sozusagen sämtliche Länder der Erde überbevölkert sind und etwas dagegen tun müssten. Die Eindämmung der Überbevölkerung bedeutet nicht, dass irgendwelche Menschen weg müssen und hat auch nichts mit Rassismus zu tun, sondern sie fordert vom Menschen, gleich welcher Hautfarbe, dass mit aller Kraft eine vernünftige Geburtenregelung angestrebt und durchgeführt werde."
Mit besten Grüßen
Achim Wolf
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Gegen das Vergessen.
Deutschland vergreist, hieß es noch kürzlich, nun soll das vierte Kind zu viel sein ? Die Schattenseiten des Lebens, des mit Ellbogen, Mobbing und Gewalt durchsetztem Wohlstand vs das Wohlwollen liebevoller Menschen ... Gitterstäbe versperren den Blick, die eigenen Grenzen, Ängste, all das führt dazu, dass wir blind für das Selbstverständlichste werden und vor Beeinflussung nicht gefeit. Fazit: Deshalb, eine eiskalte Abfuhr an ein Denken, wie: "das vierte Kind, ökologisch vertretbar ?"! Der Text ist nicht nur sachlich, sondern auch beschämend unchristlich und evolutionär! Kann man die Worte Gottes einfach so uminterpretieren ? "Damals war das eine gute Weisung, heute sehen wir es im anderen Lichte"? "Vermehret euch , und machet euch die Erde untertan." Diese Weisung gilt auch heute noch unverändert, denn das Licht, in welchem es gesehen ward, war ein künstliches Licht, während das Licht der Liebe offenbar längst erloschen war, doch behielt es dennoch seine Gültigkeit. Den ewig gleichen Sinn, der Liebe, Kraft, Mut und Hoffnung geben soll, der aber eine lange Zeit der Eroberungen, der Kriege und Gewalt heraufbeschworen hatte, muss der heutige Mensch anders verstehen lernen. Die alte Zeit der Eroberungen muss nun vorbei sein, aus verständlichen Gründen, sie wirkt sich nur destruktiv aus. Der Mensch hatte die Liebe verschmäht, die Umkehr heißt nicht, "Ballast abwerfen", wie zur Nazizeit auf der Flucht, sondern erkennen, dass der Mensch nur durch Liebe, zum Kind, zum Partner, zu allen anderen Menschen lebendig bleiben, und er auch nur durch Liebe sich in angemessener Weise vermehren kann. Soziale Konzepte und Kirche sind so geistlos wie die Naziideologie, Fr. Kässmann, und entsprechen der männlich dominierten Welt. "Das vierte Kind ökologisch vertretbar ? " Mein Bauch gehört mir ! Persönliches Glück ist wichtiger als ökologische Verwertbarkeit. So gesehen regeln sich die Dinge auf natürliche Weise, ohne dass der Mensch sich zum Henker aufschwingt ! Freie Entscheidung vs aufgesetzter Demografieglaube! Doch nichts gegen Bildung, gute medizinische Versorgung und natürliche Verhüttung, die allein schon das Verhältnis zum Kind in moderate Bahnen zu lenken imstande sein dürfte. "Gottes Weisung" ist eine Wahrheit, die nicht zu erschüttern ist. Schon einmal in der deutschen Geschichte kontrollierte ein krankes Hirn ein ganzes Volk, und stürzte Massen in den Tod, nicht noch einmal soll der Mensch soviel Macht über Leben und Tod anderer Menschen erhalten ! Fazit: Der bewusste Satz, um mit Dorothea Sölle zu sprechen, ist Gottlos, beleidigend , eine bewusste Kränkung , auf die man anders antwortet, als mit Anpassung. Nicht immer haben die Anderen Recht, und nicht immer ist ihre Absicht harmlos, doch was Sie schreiben klingt, wie der Verrat am eigenen Geschlecht, wie kaltes Feuer im künstlichen Licht, emanzipiert, kontrovers und Liebkind. "Die Fruchtbarkeit der Menschen überfüllt die Erde, sie wird zu einer außerordentlichen Belastung. Nun ist das von Kontinent zu Kontinent verschieden." Im Grunde aber muss der Text wohl an Leser mit geistiger Minderbegabung gerichtet sein, und solche, absolut von Gestern.
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Ein mutiger Artikel
Und dafür vielen Dank.
Als Atheistin und gewünscht kinderlose Frau sehe ich die dringensten Probleme, die wir auf diesen schönen Planeten haben, neben dem Klimawandel, der zunehmenden Vermüllung, dem massiven Artensterben auch in dem zunehmenden Bevölkerungswachstum. Als Mensch trage ich nicht nur Verantwortung für mich und meine Mitmenschen, sondern auch für die Umwelt und meine Mitlebewesen und es macht micht zutiefst traurig, aber auch wütend, wenn ich sehe, wir mit dieser Erde umgehen.
Fortschritt und Medizin schenkten uns ein längeres Leben und die Kindersterblichkeit sank, was sehr gut ist. Allerdings sehen wir heute auch die Folgen, wenn man sich das Bevölkerungswachstum der letzten 40 Jahre ansieht ( von ca. 4 Milliarden auf fast 7,2 Milliarden).
So hart es auch klingen mag, aber dies sind klare Fakten: Mehr Menschen brauchen mehr Nahrung, mehr Raum, mehr Infrastuktur, mehr Bildungsstätten usw. und dies zu Ungunsten anderer Lebewesen, die ebenso wie wir Menschen eine Daseinsberechtigung auf diesen Planeten haben.
Sicher, wenn Nahrung besser verteilt wird, kann man noch mehr Menschen ernähren, aber langfristig gesehen wird es ohne eine Geburtenkontrolle nicht funktionieren, wenn wir wirklich allen Menschen ein qualilativ gutes Leben geben wollen ( damit ist kein konsumintensives Leben gemeint). Sonst wären die Folgen wahrlich grausam: Recourssenkriege, Seuchen, massive Flüchtlingswellen.
Die Organisation Stiftung Weltbevölkerung kann ich in ihrer Arbeit der freiwilligen Familienplanung und Stärkung der Selbstbestimmung der Frau wirklich unterstützen und ich würde mir wünschen, dass die Thematik der wachsenden Bevölkerung auch endlich mal bei der Politik ankommt.
Eine kleine Sache noch: Ich habe das Gefühl in der Gesellschaft herrscht immer noch der Gedanke, dass kinderlose Frauen weniger wert sind als Mütter. Dazu kann ich nur sagen, jedes geborene Kind liegt mir mehr am Herzen als jedes Ungeborene.
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