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Ich gehöre nicht zu den Menschen, die alles selber machen. Vieles kann man kaufen und wenn man auf Qualität achtet, ist es gesund und schmeckt auch. Nicht immer, dies nur unter uns, hält Selbstproduziertes den Vergleich mit Produkten aus dem Laden aus. Aber manchmal hat man Ideen, die einem selbst und anderen richtig Freude machen. Kürzlich hatte ich meinen Thymian vom Balkon in Öl eingelegt und fand das Aroma großartig. Soßen und Dressings haben dadurch wirklich gewonnen.
Jetzt habe ich ein neues Experiment gestartet: kalt gepresstes toskanisches Olivenöl mit wildem Berg-Bohnenkraut. Das Kraut ist natürlich auch aus unserem luftigen Garten im dritten Stock. Es blüht ganz klein und unscheinbar zart seit Juli. Hummeln, Bienen und Schmetterlinge freuen sich noch bis zum Herbst an seinem Nektar. Der schmeckt offenbar bestens, denn es gibt täglich ein Riesengebrumme und Gesumme um das Bohnenkraut herum. Ich wüsste gerne, ob und in welchem Honig die süß duftende Flüssigkeit landet.
Gut für alles!
Was ich weiß, ist, dass mein wildes Kraut mit den weiß und zartrosa Blüten aus Österreich stammt. Es vertreibt Blattläuse und Mehltau genau so wie Motten im Kleiderschrank. Es wird eingesetzt gegen Kopfschmerzen, Magen- und Darmbeschwerden und gegen starken Husten. Vor allem aber ist Berg-Bohnenkraut einfach köstlich. Es passt natürlich bestens zu Bohnengemüse und -salat: entweder hinein in die Sahnesauce oder in ein Dressing mit weißem Aceto Balsamico, einem Hauch Mayonnaise und Sauerrahm.
Bergbohnenkraut harmoniert exzellent mit Gemüse, Bratkartoffeln, Kartoffelsalat und Pizza. Kräuterbutter oder Quark werden durch den kräftigen, herben und leicht scharfen Geschmack würziger. A propos scharf: Das unscheinbare Kraut, reichlich genossen, gilt als aphrodisierend. Mönche durften es früher nicht zu sich nehmen. Ich weiß, dass Liebe und Leidenschaft unabhängig von Kräutern sind. Deswegen habe ich nur ein kleines Fläschchen angesetzt. Wir brauchen es bloß für den Bohnensalat.
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