Es gibt Dinge, die kann man locker kaufen. Frischkäse in allen Varianten zum Beispiel, auch seine nahöstliche Variante, den säuerlichen Labneh oder Laban. Aber manchmal muss man das, was ganz selbstverständlich in den Regalen liegt, trotzdem selber produzieren. Ich hätte hier einen Tipp, der nicht allzu viel Arbeit, aber eine Menge hermacht.
400 Gramm Sahnejoghurt (10 Prozent Fett) mit einem Teelöffel Salz verrühren. In ein Mull- oder dünnes Tuch geben, Stoffwindel geht auch. Zwei Tage lang im Kühlschrank abtropfen lassen. Man kann die Masse schon nach einem Tag verwenden, aber nach zweien ist sie fester und besser. Nach 48 Stunden geht es los.
Schmeckt ganz anders
Den Käseteig aus dem Tuch herausnehmen und in so viele Portionen teilen, wie man will. Man kann den Frischkäse mit Thymian, Majoran und Oregano würzen, frisch oder getrocknet, samt Gurkenwürfeln und Olivenöl anrichten. Man kann ihn in Paprika, Pfeffer oder frischen Kräutern wälzen. Oder mit gebratenem Gemüse, mit Obst und Nüssen garnieren. Alles passt.
Mein Mann schaut mich an. Seufzt. „Du hast doch genug zu tun. Kann man kaufen, das Zeug.“ Weiß ich, mein Schatz. Aber es ist großartig, mit verschmierten Händen und Joghurt auf der Nase vor einem matschigen Tuch zu stehen und selbstgemachten Käse zu rollen. Mischung aus Sandkastenzeiten und der Freude: Ich kann nicht bloß reden. Sondern auch machen.