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Eine große Menschenmenge hat sich versammelt im Freien. Einen langen Tag beansprucht sie Jesus, und am Abend wollen die Jünger die Versammlung gern auflösen und die Leute wegschicken. Es gibt nicht genügend zu essen, keinen Raum, um zu schlafen. Man kann hier keine Gäste bewirten! Sagt die Vernunft.
Das Vertrauen und die Liebe sagen: Ach, was. Her mit den Resten! Wir improvisieren! Ein bisschen Fisch, ein wenig Brot ... Daraus lässt sich doch was machen! Man kennt das von zuhause: Nudeln von gestern, Gemüsereste, Brühe oder Sahne, Käse und, wer will, etwas Schinken - schon ist das tollste Essen fertig.
Resteverwertung - auch im übertragenen Sinn
Mein Lieblingskapitel in einem Kochbuch, das so alt ist wie ich selbst und von dem ich schon mal erzählt habe, beschäftigt sich mit Resten und ihrer klugen Verwertung. Auch im übertragenen Sinn lässt sich das anwenden: Wie oft sind wir vermeintlich nicht gut genug vorbereitet, ausgestattet oder gebildet, nicht schön genug – und trotzdem: Es reicht!
Da war jemand in der Schule keine Leuchte – und dennoch übt er mit einem Flüchtlingskind erfolgreich Deutsch. Ein Mann sieht wahrlich nicht aus wie ein Filmschauspieler - und ist doch mit seinem Witz, seinem Geist und Charme das ganze Glück seiner Frau. Da steht das Wohnzimmer voller Kisten, weil renoviert wird – trotzdem darf Besuch kommen.
Vertrauen und Liebe beim Kochen und Leben
Wenn der liebe Gott aus Resten ein Festmahl zaubert, das alle vergnügt zurücklässt, kann das unsereins natürlich in der Küche nachmachen. Noch toller ist es, wenn wir mit dem, was wir so mitbringen, eine ganze Welt gestalten. Unsere eigene und die, die uns allen zur Verfügung steht. Vernunft ist wichtig. Vertrauen und Liebe sind besser. Beim Kochen und Leben.