- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
Kühlschrankkochen nennt man eine Essenszubereitung, die allein an den Vorräten orientiert ist. Es war keine Zeit zum Einkaufen oder man hatte null Lust, lange anzustehen. Stattdessen öffnet man neugierig die Tür des neudeutsch so genannten „Fridge“ und schaut, was man aus seinen Innereien machen kann. Natürlich lässt sich auch an anderer Stelle Essbares finden - zum Beispiel im Obstkorb, in Regalen und bei den Kräutern.
Auch ganz ohne Einkaufsfrust veranstalte ich hin und wieder eine Überraschungsorgie, bei der ich alles zusammen sammle, was baldmöglichst verbraucht werden sollte. Das baue ich vor mir auf und denke nach. Am Schluss dieser lukullischen Meditation, bei der ich die Lebensmittel gerne auch hin- und herschiebe, um die Kombinationsmöglichkeiten schon mal optisch zu probieren, steht meistens eine Idee.
Geist und Sinnlichkeit in der Küche
Kürzlich entdeckte ich neben Champignons, Paprika und Zucchini eine Birne. Die Pilze verbrüderten sich in der Pfanne schnell mit Zwiebeln und Thymian, die roten Paprika bandelten mit Olivenöl und einem Hauch Knoblauch an und die Zucchini mit frischer Petersilie. Aber die Birne? Basilikum habe ich reichlich ... Also gut. Rein ins Ölbad, nur kurz braten, damit die Birne bissfest bleibt. Salz, roten Pfeffer und frisches Basilikum dazu.
Es schmeckt! Aber wen wundert‘s? Die Birne gilt nicht allein als Symbol für Erotik und Sinnlichkeit, sondern auch für spirituelle Schaffenskraft. Scheint alles auch in der Küche zu klappen. Und selbst der kleine Gottessohn Jesus hat seine Freude daran. Zauberhaft die „Madonna mit der Birne“, ein Bild von Giovanni Bellini aus dem 15. Jahrhundert. Schauen Sie mal ins Internet ... Vor Mutter und Kind eine Birne auf der Balustrade. Himmlisch!
Vom Blog zum Buch:
Sie wollen mehr lesen? Dann gibt es jetzt das Buch dazu von Susanne Breit-Keßler