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Echt jetzt. Ich bin inzwischen ein Faschingsmuffel, weil die Kostümierung auf Straßen und Bällen sehr zu wünschen übrig lässt. Halbnackte gähnende Langeweile. Aber eines will ich schon haben zum Ausklang der närrischen Zeit: Einen Krapfen oder zwei. Kalorienreiche Köstlichkeit, nach der man eine Zuckerschnute und verklebte Finger hat. Pappsatt ist. Ja, ich bekenne mich zu solchen gesundheits- und linienwidrigen Exzessen. Und jetzt das.
In einen Faschingskrapfen, wie man bei uns im Süden sagt, gehört Aprikosenmarmelade. Viel davon. In diesem Gebäck (siehe Bild!) steckt aber irgendein minimaler roter Beerenbatz, für Nordlichter: Beerenpampe. Wo man hinsieht, gefüllte und gefühlte Perversionen: Schoko- oder Vanillecreme, Marshmallows oder Mojito... Wahnsinn. Im Sommer Eis mit Weißwurst-, Bier - oder Käsegeschmack, mit Kohle (!), Rosmarin oder Rote Beete. Bah!
Irgendwo hört es auf
Diese Welt ist voller Veränderungen. Flexibilität und Mobilität ist gefragt. Dem stelle ich mich. Aber irgendwo hört es auf. Ich möchte bitte, dass wenigstens die kleinen Dinge so bleiben, wie sie mal waren. Also Aprikosenmarmelade in die Krapfen oder höchstens noch die althergebrachte aus Hagebutten. Dann kann ich mich mal in Ruhe zurücklehnen, mir für fünf Minuten einbilden, es sei alles in Ordnung und mir dann die Hände waschen.