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Zu den Errungenschaften meiner Küche gehört eine Kaffeemaschine, eigentlich ein Kombiautomat, der schon deutlich über 25 Jahre alt ist. Mein Mann hat ihn mir mal geschenkt, ganz überraschend. Das Tolle an der Maschine ist, dass sie nicht nur Kaffee macht, sondern auch Cappuccino und Espresso. Richtiger Espresso! Heißes Wasser wird mit hohem Druck innerhalb von 25 Sekunden durch feines Kaffeemehl in einem Siebträger durchgejagt. Das Ergebnis ist köstlich. Ein Traum!
Espresso - das erinnert an einen Express, an einen Schnellzug. Und an eine Dampflokomotive, denn es zischt gewaltig, wenn die Maschine loslegt. Ich habe mal voreilig den Wassertank geöffnet, nachdem ich mir meinen Espresso gebraut hatte. Ein paar Tage lang musste ich die Hände mit Brandsalbe eincremen und Stoffhandschuhe tragen. Die Kaffeelokomotive hat mich quasi im Vorbeirauschen erwischt und im Eilzugstempo gelehrt, vorsichtiger zu sein.
Römische Träume
Ich habe verstanden. Man muss nicht immer gleich angehen, was unter Dampf oder Druck steht ... Da fliegt einem bloß alles um die Ohren oder man verbrennt sich die Finger. Lieber abwarten und abkühlen lassen. Dann hinlangen. Aber nicht beim Espresso. Der muss heiß sein und kleine Wölkchen spüren lassen ... Um mein Glück perfekt zu machen, hat mir mal ein lieber Bekannter Tassen aus Rom mitgebracht, dickwandig, wie es sich gehört.
Eigentlich für Cappuccino - aber ich nehme sie auch für meinen Espresso. Weil sie aus der heiß geliebten Stadt am Tiber sind, aus einem Geschäft am Pantheon, einem der schönsten Bauwerke der römischen Antike. Da sitze ich dann im Münchner Ambiente, trinke meinen Espresso, flaniere verträumt durch Rom, plaudere in Gedanken mit verschiedenen Commissarii über ihre Fälle und finde das Leben im Bummelzug auf einmal schön.
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