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Nein, es geht hier nicht um Pretzel. Auch nicht um Brezeln. Oder wie immer das Laugengebäck anderswo genannt wird. Es geht um Brez’n. Mit weichem „B“ am Anfang und einem sanften, summenden „tsn“ am Ende. Brez’n. Das ist das Eine. Ein Zweites und Drittes kommen dazu. Die Brez’n muss knusprig oder resch sein, wie man in Bayern sagt, und ordentlich mit Salz bestreut. Wenn man draufdrückt, hat es richtig zu krachen - so, dass es splittert. Und die Salzkörner durch die Gegend fliegen. Aber nicht alle.
Das Problem ist, dass man erst nach dem Kauf feststellen kann, ob die Brez‘n knuspert. Heutzutage sind sie immer häufiger labbrig, weich, biegsam … Pahhh! Grässlich. Und: Es ist kein Salz drauf oder nur wenig. Das immerhin sieht man und kann nach anderen Brez’n verlangen - wenn es sie denn gibt. „Sie sind die Einzige, die sowas will!“, sagt die Verkäuferin tadelnd zu mir. „Niemand möchte Salz. Das ist ungesund!“ Falsch. Schon Jesus wollte, dass wir Salz der Erde sind. Weil sonst alles fad und zum Wegschmeißen ist.
Nicht ohne mein Salz
Außerdem regelt Salz Wasserhaushalt und Gewebespannung, ist Grundlage für die Reaktionsfähigkeit von Nerven und Muskeln und wird als Mineralstoff für Knochenbau und Verdauung gebraucht. Nur zu viel Salz ist schädlich. Kürzlich bin ich zu dem jungen türkischstämmigen Deutschen marschiert, der in unserer Nähe eine Bäckerei eröffnet hat. „Drei Brez’n“, sage ich, „bitte mit viel Salz.“ Er lächelt. „Ah“, meint er, „jemand, der weiß, wie eine Brez’n sein muss.“ Und umgekehrt. Ich bin jetzt Stammkundin. Allein dieses „tsn“ …